Deutschlands Fondsbranche steigert den Nettozufluss

Absatz von Mischfonds erholt sich im dritten Quartal - Anleger entziehen DWS-Wertpapierfonds gegen den Trend Mittel

Deutschlands Fondsbranche steigert den Nettozufluss

bn Frankfurt – Deutschlands Fondsbranche hat ihren Nettomittelabsatz offener Publikumsfonds nach einem schwachen zweiten Quartal in den Monaten von Juli bis September gesteigert. Im dritten Quartal summierte sich das Mittelaufkommen nach Angaben des Branchenverbands BVI auf knapp 7,8 Mrd. Euro. Das ist gut das Doppelte des Vorquartals und knapp 13 % mehr als im dritten Quartal 2018. Hinter dem starken Anstieg zum Vorquartal steht vor allem eine Erholung des Mischfondsabsatzes. Im zweiten Quartal auf gerade noch gut 320 Mill. Euro geschrumpft, zog das Mittelaufkommen in diesen Anlagevehikeln im Quartal per Ende September auf rund 3 Mrd. Euro an. Die Absatzdelle im zweiten Quartal hatte einen Boom jäh unterbrochen, welcher den Anbietern dieser Sondervermögen zwischen 2013 und 2018 Mittelaufkommen von insgesamt 144 Mrd. Euro beschert hatte. Zugleich verdoppelte sich im dritten Quartal der Rentenfondsabsatz auf 2,6 Mrd. und das Nettomittelaufkommen in Geldmarktfonds auf gut 1,6 Mrd. Euro. Unterdessen setzen sich die Abflüsse aus Aktienfonds fort; im dritten Quartal haben sie sich von 976 Mill. auf 1,25 Mrd. Euro erhöht. Im Neunmonatszeitraum steht damit ein Nettoabfluss von 560 Mill. zu Buche nach einem Zufluss von 4,3 Mrd. im Vorjahreszeitraum (siehe Tabelle).Auf Wachstum standen im dritten Quartal dagegen die Zeichen bei offenen Spezialfonds. Die Anbieter der im Vergleich zu Publikumsfonds deutlich margenschwächeren Produkte steigerten das Nettomittelaufkommen gegenüber dem Vorquartal um rund die Hälfte und gegenüber dem Vorquartal um 10,6 % auf 21,3 Mrd. Euro. Vor allem auf steigende Bewertungen ist es zurückzuführen, dass das von der deutschen Fondsbranche verwaltete Vermögen seit Jahresbeginn damit um 375 Mrd. Euro auf 3,329 Bill. Euro zugenommen hat. Der Nettoabsatz hat dazu 68,2 Mrd. beigetragen.Unter den einzelnen Anbietern sind der BVI-Statistik zufolge im dritten Quartal vor allem den von der DWS verwalteten Wertpapierfonds Mittel entzogen worden, und zwar 670 Mill. Euro. Seit Jahresbeginn floss damit netto knapp 1 Mrd. Euro ab. Im Geschäft mit institutionellen Kunden hat die DWS jedoch gepunktet: Ende Oktober hatte die Deutsche-Bank-Tochter über bundesweite Nettomittelzuflüsse von insgesamt 2,4 Mrd. Euro im dritten Quartal informiert. Von Amundi Deutschland verwalteten Wertpapierfonds wurden im jüngsten Quartal knapp 300 Mill. Euro entzogen, aus entsprechenden Fonds von BlackRock Deutschland flossen netto rund 600 Mill. ab. Für Union Investment weist der BVI unterdessen Nettozuflüsse von knapp 1,6 Mrd. Euro aus.