Bei dem vor gut einem Jahr in den Gläubigerschutz geflüchteten Crypto Lender Celsius formiert sich eine Lösung für den Weiterbetrieb des Geschäfts und der daran gekoppelten Entschädigung von Depositen. Noch während die Abstimmung der Gläubiger über den Verkauf an den Bieter Fahrenheit Holdings läuft, hat das von den Nutzern zusammengestellte „creditor committee“ den ehemaligen Algorand-CEO Steve Kokinos als designierten CEO der Nachfolgegesellschaft auserkoren. Kokinos ist heute Miteigentümer von Fahrenheit, die wesentlich von Arrington Capital gesteuert wird. Das ist ein bekannter Hedgefonds, von dem mit Asher Genoot und Michael Arrington zwei Delegierte ins Board der neuen Celsius kommen sollen.

Celsius hatte ein wilde Pleite hingelegt und Anleger bis zuletzt in Sicherheit
gewogen. Dem damaligen CEO Alex
Mashinksy sind inzwischen die US-Strafermittler auf die Pelle gerückt und haben seine Vermögenswerte eingefroren. Dazu zählen Assets, die er bei Goldman Sachs, Merrill Lynch und der SoFi Bank hält. Im Juli war Mashinsky festgenommen worden wegen Betrugsverdachts. Außerdem soll der hauseigene Token „CEL“ manipuliert worden sein. Mashinsky war es gelungen, eine Kaution von 40 Mill. Dollar zu hinterlegen, er bekannte sich auf nicht schuldig.

Mitte August hatte die Abstimmung der Gläubiger über den Restrukturierungsplan für das zur Fortführung bestimmte Geschäft begonnen. Im Mai erhielt Fahrenheit den Zuschlag für die „Newco“, wobei die Einleger Anteile an der Newco erhalten sollen - womit nicht alle zufrieden sind. Neben Kokinos sollen mit Scott Duffy and Thomas DiFiore zwei weitere Mitglieder des Gläubigerausschusses in den NewCo-Board einziehen. Zu den weiteren Mitgliedern des neuen Board gehört mit Frederick Arnold ein in Krisensituationen erfahrener Manager. Er war Chairman der Holding, welche die Reste von Lehman Brothers verwaltete. Außerdem ist noch Emmanuel Aidoo dabei, der für Perella Weinberg an der Transaktion mitgewirkt hatte. Die Abstimmung über die Transaktion läuft noch bis zum 22. September.