Jubeltag für Lone Star: Die IKB will erstmals seit 15 Jahren wieder eine Dividende ausschütten. Mit dem Umbau der vergangenen Jahre sei die Basis für nachhaltige Profitabilität und Stabilität geschaffen worden, begründete die IKB den entsprechenden Vorschlag an die Hauptversammlung. Da die Aufsicht den Banken im Dezember angeraten habe, restriktiv mit Ausschüttungen umzugehen, soll die Dividende in zwei Schritten ausgekehrt werden.

In einem ersten Schritt winken dem Finanzinvestor Lone Star, der seit dem Squeeze-out Anfang 2017 alleiniger Eigentümer ist, 12 Mill. Euro. Im vierten Quartal sollen – sofern es die weitere wirtschaftliche Entwicklung, die Risikolage der Bank und die aufsichtlichen Vorgaben zulassen – weitere 152 Mill. Euro gezahlt werden. Zwar überschreitet die geplante Ausschüttung mit insgesamt 164 Mill. Euro den im Rumpfgeschäftsjahr 2020 in der Gruppe erwirtschafteten Überschuss von 73 Mill. Euro deutlich, entspricht jedoch dem in der AG ausgewiesenen Jahresüberschuss. Zudem hält sich die von Michael Wiedmann geführte IKB zugute, den Betrag schon zum 31. Dezember im regulatorischen Kapital berücksichtigt zu haben. Die Kernkapitalquote belaufe sich nach der geplanten Dividendenzahlung auf 14,3 % und liege damit deutlich über der Mindestanforderung von 8,1 %, heißt es. Zudem hat sich der Vorstand auf eine generelle Dividendenpolitik verständigt, die die Ausschüttung von 60 bis 80 % des Nettogewinns vorsieht.

Für das neue Geschäftsjahr – seit 2021 entspricht das Geschäftsjahr wieder dem Kalenderjahr – hat sich der Mittelstandsfinanzierer vorgenommen, nach Steuern nahezu 100 Mill. Euro zu verdienen. Das zurückliegende Rumpfgeschäftsjahr – vom 1. April bis 31. Dezember 2020 – hat die Bank, die vor Jahren in den Subprime-Strudel geraten war, mit einem Überschuss von 73 (i.V. 8) Mill. Euro beendet und die eigene Zielsetzung deutlich übertroffen. Nach den Angaben war darin aber auch die Auflösung einer Steuerrückstellung von 10 Mill. Euro enthalten.

Zur Erfolgsbilanz trug insbesondere das rigide Kostenmanagement bei. Der Verwaltungsaufwand verringerte sich im Berichtsjahr auf 104 Mill. Euro. Im Vorjahr, das allerdings zwölf Monate umfasste, waren es noch 156 Mill. Euro. Für 2021 ist ein Verwaltungsaufwand von 130 Mill. Euro budgetiert. Die Effizienzsteigerung spiegelt sich in der auf 56 (65)% gesunkenen Kosten-Ertrag-Relation. Auch hier wird 2021 mit einer weiteren Verbesserung auf „leicht über 50 %“ kalkuliert. Zugleich soll die Eigenkapitalrendite, die zuletzt auf 8,3 % stieg, auf etwa 9 % ausgebaut werden. Mittelfristig wird mit Verwaltungsaufwendungen von 105 Mill. Euro und einer Cost-Income-Ratio von weniger als 40 % geplant. Die Eigenkapitalrendite wird dann bei über 10 % verortet.

Das beinahe halbierte Neugeschäft der Bank wurde im zurückliegenden Turnus vom Förderkreditgeschäft dominiert. Vom Neugeschäftsvolumen von 1,5 (2,8) Mrd. Euro entfielen 74 % auf Fördermittel. Aus Eigenmitteln legte die IKB nur 0,4 Mrd. Euro heraus. Das Bild soll sich 2021 drehen. Im neuen Turnus wird mit Neugeschäft in einer Größenordnung von 2,5 Mrd. Euro gerechnet.

Entspannt stellt sich die Risikolage dar, wurde die Vorsorge doch lediglich mit 20 Mill. Euro dotiert. Ein Jahr zuvor waren es 30 Mill. Euro. Nach den Angaben ist das 9,4 Mrd. Euro schwere Kreditbuch robust, betreffen doch nur 183 Mill. Euro Branchen, die von der Pandemie besonders in Mitleidenschaft gezogen sind. Zum Bilanzstichtag verringerte sich der Kreditvorsorgebestand auf 169 (184) Mill. Euro. Finanziert ist das Kreditbuch zu 5,7 Mrd. Euro aus Fördermitteln. Aufgrund der anhaltenden wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Pandemie sei eine Planung des Vorsorgebedarfs für 2021 mit Unsicherheit behaftet. Abgeleitet aus Erfahrungen des angelaufenen Geschäftsjahres, kalkulieren die Düsseldorfer mit einem Vorsorgeaufwand von 25 Mill. Euro.

Wertberichtigt Seite 6