Die Mainmetropole lebt mit und von ihren Unternehmen

Wirtschaftsförderung - erster Ansprechpartner für schnelle Lösungen

Die Mainmetropole lebt mit und von ihren Unternehmen

Die Stadt Frankfurt am Main lebt mit und von ihren großen, kleinen und mittelständischen Unternehmen. Mit zirka 60 000 Unternehmen hat die kleine Metropole für ihre 700 000 Einwohner und 248 Quadratkilometer Fläche beachtlich viele Unternehmen. 650 000 Menschen arbeiten hier. Die Finanzbranche prägt die Stadt wie keine andere. Sie hat die in Deutschland einzigartige Skyline erschaffen, bietet 72 000 Arbeitsplätze und sorgt für das weltweit bekannte Bankenimage.Frankfurt ist heute ein Finanzzentrum von Weltrang und entwickelt sich seit ein paar Jahren zum Zentrum europäischer Finanzmarktregulierung und -aufsicht. Diese Entwicklung ist nicht ganz zufällig. Die Stadt und ihre Partner aus dem Land und der Finanzbranche selbst bemühen sich um die Ansiedlung und um das Bleiben dieser regulierenden Institutionen. Unser Ziel ist es, den Status als wichtiges, weltweites Finanzzentrum auszubauen und aufrechtzuerhalten – ein “global player” zu sein. Effekt erst später spürbarDie Bandbreite konkreter Unterstützung durch Kommunen für einzelne Unternehmen aus der Finanz- und aus anderen Branchen ist sehr begrenzt – direkte Fördermittel sind aufgrund europäischer Gesetzgebung kaum möglich. Eine Stadt setzt aber – eingebunden in die Vorgaben von Land, Bund und EU – Rahmenbedingungen, in denen sich Unternehmen entfalten können. Diese Prozesse brauchen einen langen Atem: Die Ergebnisse städtischer Wirtschaftsförderbemühungen sind nicht immer unmittelbar sichtbar. Stadt- und Standortentwicklung sind langfristige Prozesse, deren Effekte oft erst Jahre später in Form von Wertschöpfung und Arbeitsplätzen vor Ort spürbar sind. Umso wichtiger ist es, klaren strategischen Zielen zu folgen und das Handeln immer wieder neu an diesen Zielen auszurichten. Klar ist aber auch: Eine noch so gute und wirtschaftsfreundliche Stadtpolitik ist nur ein ganz kleiner Teil des Erfolgs. Viel wichtiger für das wirtschaftliche Wohlergehen einer Stadt ist das tägliche Ringen um Verbesserungen und das Ergreifen neuer Chancen in den Unternehmen selbst.Infrastrukturentwicklung ist die vorderste Wirtschaftsförderung der kommunalen Ebene. Diese Erkenntnis ist so alt wie die Kommunen selbst. Verkehrsinfrastruktur, das Setzen von Planungsrecht, Ausbau des Verkehrsnetzes, Bildungsinfrastruktur, Energieversorgung, aber auch Kultur und Lebensqualität bilden die Grundlage für einen erfolgreichen Wirtschaftsstandort. Einen großen Teil der Entscheidungs- und Finanzierungskompetenz hat die Stadt dabei nicht selbst in der Hand, sondern ist auf die Hilfe von Land und Bund angewiesen. Hier Einfluss zu nehmen, Überzeugungsarbeit zu leisten und sich im Wettbewerb um Finanzmittel einen guten Platz zu sichern ist das täglich Brot von Kommunalpolitik und -verwaltung. VerkehrsknotenpunktBereits seit Jahrhunderten ist Frankfurt ein Verkehrsknotenpunkt. Die Stadt ist weltweit vor allem wegen des Flughafens bekannt. Die Rolle als Infrastrukturknoten muss und kann aber immer wieder neu erkämpft werden: So hat sich Frankfurt durch einen Glücksgriff als Vorreiter im Bereich der digitalen Infrastruktur entwickelt. Bereits 1996 erlaubte der Magistrat der Stadt zwei privaten Telekommunikationsunternehmen die städtischen Leerrohre für die Verlegung von Glasfaser zu nutzen. Mit dieser weitreichenden Entscheidung legte Frankfurt den Grundstein für einen einzigartigen Wettbewerbsvorteil, den wir bis heute auf dem europäischen Kontinent genießen: die Rolle als digitaler Knotenpunkt.Über 100 national und international führende Telekommunikationsgesellschaften sind hier mit ihren Niederlassungen vertreten, 4 000 Kilometer Glasfasertrassen durchziehen die Stadt. Für die ansässigen Unternehmen aus der Finanzbranche, der Kreativbranche und der Industrie hat die digitale Infrastruktur heute einen ähnlichen Stellenwert wie die Nähe zum Frankfurter Flughafen. Frankfurt hat diesen Wettbewerbsvorteil erkannt und baut ihn auch heute noch aus: Im Jahr 2011 schloss sich die Wirtschaftsförderung Frankfurt mit anderen Akteuren der Telekommunikations- und verwandter Branchen zusammen und gründete den Digital Hub e. V. Der Verein spricht sich für den dauerhaften Ausbau der Versorgung mit Hochgeschwindigkeitsinternet aus.”Infrastruktur” ist heute aber mehr als Straßen und Kabelnetze. In den Blickpunkt rückt vor allem auch die Bildungsinfrastruktur. Kindergärten, Schulen und Freizeiteinrichtungen bilden die Grundlage für die wichtigste Ressource der hiesigen Wirtschaft: die Fachkräfte. Diese Erkenntnis ist nicht neu und wird in der gesamten Republik diskutiert und umgesetzt. Besonders stark ausgeprägt ist in der internationalen Metropole Frankfurt jedoch die sogenannte internationale Infrastruktur. Fast jede internationale Business-Community in der Stadt hat eigene Business-Clubs, die mehr oder weniger von der Wirtschaftsförderung Frankfurt begleitet werden.Immer essenzieller wird aber auch das Angebot an internationalen Schulen und fremdsprachigen Kindergärten. Diese Themen bilden häufig die wichtigsten Agendapunkte bei Gesprächen der Wirtschaftsförderung mit internationalen Unternehmen oder internationalen Organisationen vor und nach der Ansiedlung in Frankfurt. Und je mehr internationale Player in der Stadt tätig sind, desto stärker steigt die Nachfrage. In vielen Sprachen können wir übrigens Unternehmen muttersprachlich betreuen – auch in der globalisierten Welt noch immer ein stark geschätzter Vorteil.Neben der übergeordneten und strategischen Stadtentwicklung hat “der Konzern Stadt” täglich mit den kleinen und großen Fragen des Unternehmensalltags zu tun. Die Wirtschaftsförderung als Organisation bildet dabei nur einen kleinen Ausschnitt der Kontakte mit den örtlichen Firmen. Bauaufsicht, Gewerbeamt, Ausländerbehörde, Denkmalschutz und viele andere machen täglich “Wirtschaftsförderung” in ihren eigenen Zuständigkeitsbereichen. Für uns als Querschnittsfunktion Wirtschaftsförderung sei nur ein kleines Beispiel genannt: Im Rahmen von Ansiedlungsprozessen nehmen wir in- und ausländische Unternehmen “an die Hand”, damit sie möglichst zügig vor Ort mit ihren Geschäften beginnen können. In wichtigen Fällen geht dies bis zur Wohnungssuche für den Geschäftsführer, sehr häufig begleiten wir bei der Beantragung von Arbeits- und Aufenthaltsgenehmigungen für internationale Geschäftsführer oder der Suche nach geeigneten Büroräumen. Und auch kleinere Unternehmen werden durch ein eigenes Team bei allen Problemen im Rahmen kommunaler Verwaltungsverfahren begleitet.Eine Stadt, ihre Politiker und eine Wirtschaftsförderung müssen die entsprechende Wertschätzung für ihre Unternehmen zum Ausdruck bringen und sich persönlich um ihre Anliegen kümmern. Zu diesem Zweck organisieren wir kleinere oder größere Netzwerkveranstaltungen. Die Wirtschaftsförderung Frankfurt sieht sich als erster Ansprechpartner für die Unternehmen, um entweder schnelle und pragmatische Lösungen zu liefern oder mit der Politik langfristige Prozesse anzustoßen. Eine zentrale Stelle – ein einheitlicher Ansprechpartner – ist einer der wichtigsten Dinge, die die Stadt für ihre Unternehmen bereitstellen kann.Seit vielen Jahren macht die Stadt Frankfurt am Main erfolgreich Wirtschaftsförderung. Doch es bleibt genug zu tun: Entwicklungsmöglichkeiten gibt es etwa bei der weiteren Beschleunigung von Verwaltungsverfahren. Dies ist eine Aufgabe, die ämterübergreifend organisiert werden muss und sich seit Jahren stetig verbessert. Die Wirtschaftsförderung strebt an, aktuelle und zukünftig wichtige Themen wie Familienfreundlichkeit, digitale Infrastruktur und Energieeffizienz vor allem in kleine und mittelständische Unternehmen zu tragen, die hier häufig hinter den großen Konzernen zurückliegen. Wünschenswert ist auch eine noch intensivere Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Politik und Verwaltung. Mit frühzeitiger Kommunikation könnten Krisen schneller bewältigt oder gar abgewendet werden. Kommunikation ist aber keine Einbahnstraße. Alle Akteure haben hier noch Steigerungspotenzial.Die Mainmetropole lebt in besonderer Weise mit und von ihren Unternehmen. Es gilt also, nicht in den Bemühungen nachzulassen und sich täglich neu der Herausforderung zu stellen, eine Wirtschaftsmetropole von Weltrang sein zu wollen. Zu schaffen ist dies aber nur, wenn alle an einem Strang ziehen: die Stadt und vor allem auch die Wirtschaft selbst.—Von Anja Obermann, Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderung Frankfurt – Frankfurt Economic Development – GmbH