Die Marge wird kleiner

S&P: Neutraler Ausblick für Rückversicherer

Die Marge wird kleiner

tl Frankfurt – Mit einer Eigenkapitalrendite von 7 bis 9 % in den Jahren 2018 und 2019 werden die Rückversicherer zwar ihre Kapitalkosten verdienen. Die Marge werde aber kleiner, prognostiziert S&P in ihrem Ausblick auf die Branche im Vorgang des jährlichen Rückversicherungstreffens in Monte Carlo ab 8. September. “Dem Preisanstieg geht die Puste aus”, sagte S&P-Analyst Johannes Bender vor der Presse in Frankfurt mit Blick auf die bisherigen Vertragserneuerungsrunden dieses Jahres.Angesichts einer robusten Kapitalausstattung, eines sehr guten Risikomanagements und der zunehmenden Nutzung alternativen Kapitals (wie Insurance Linked Securities) zur Retrozession bleibt die Ratingagentur bei ihrem “stabilen” Ausblick für die Branche und die meisten Rückversicherer. Dieser Ausblick sei nur in Gefahr, wenn die Kapitalkosten nachhaltig, also über mehrere Jahre nicht mehr verdient werden könnten. “Dann würden wir unseren Ausblick auf ,negativ` ändern”, sagte Bender. Insbesondere die größten fünf Rückversicherer Munich Re, Swiss Re, Hannover Rück, Berkshire Hathaway und Scor setzen laut S&P besonders stark auf maßgeschneiderte Rückversicherungslösungen, da sich dort in einem weniger wettbewerbsintensiven Umfeld höhere Erträge generieren ließen. “Wir sehen einen Trend zur proportionalen Rückversicherung, bei der sich der Rückversicherer anteilig am Risiko des Erstversicherers beteiligt”, sagt Bender. Hingegen nehme das wettbewerbsintensive Geschäft mit Katastrophenrisiken eher ab. “Die Rückversicherer entwickeln sich zu Risikopartnern und sind immer weniger reiner Kapazitätsgeber.”Bei den Kapitalerträgen habe die Branche 2016/2017 die Talsohle gesehen. “Die Erträge bleiben aber niedrig.” Alternative Investments würden ausgebaut, mangels Angebot allerdings nur leicht.