Die Stimmung trübt sich im neuen Jahr ein

Umfrage: In der Immobilienfinanzierung nimmt die durchschnittliche Ticketgröße ab

Die Stimmung trübt sich im neuen Jahr ein

tl Frankfurt – Die Stimmung der deutschen Immobilienfinanzierer hat sich zum Jahresanfang verschlechtert, wenn auch nur leicht. Knapp drei Viertel der Marktteilnehmer gehen von im Vergleich zum Vorquartal unveränderten Finanzierungsbedingungen aus, wie eine Umfrage im Rahmen des vierteljährlich erhobenen BF.Quartalsbarometers ergeben hat. Etwas über die Hälfte der Befragten (54 %, + 5,5 Prozentpunkte) gab an, dass bei ihnen das Neugeschäft eher stagniert – ein Rekordwert seit Erhebung des Quartalsbarometers, wie Bulwiengesa und der Immobilienfinanzierer BF.direkt, der die Untersuchung in Auftrag gab, mitteilen. Durchschnittsvolumen sinktDazu passe auch, dass das durchschnittliche Kreditvolumen bei Neugeschäften kleinteiliger werde. So steigt der Anteil der Finanzierungen mit einem Volumen unter 10 Mill. Euro (29,7 %, + 6,8 Prozentpunkte), während größere Tickets zwischen 50 Mill. und 100 Mill. Euro verlieren. “Aufgrund der Objektknappheit am Markt weichen die Banken auf kleinere Volumina aus”, sagt Manuel Köppel, CFO der BF.direkt. Bei den Kreditentscheidungen zeigt sich ein kontinuierlich wachsender Einfluss der Risikoabteilung. Knapp ein Drittel der Befragten gibt an, dass die Entscheidungen eher oder überwiegend von dieser Abteilung beeinflusst werden.Bei der Frage, was finanziert wird, verlieren im Bestand die erstklassigen Core-Immobilien etwas an Bedeutung, während für Mikroapartments und Hotels leicht mehr Mittel zur Verfügung gestellt werden. Bei Projektentwicklungen verlieren Wohn- und Büroimmobilien zugunsten von Logistik. Mehr als die Hälfte der Institute finanziert inzwischen Mikroapartments und Logistikimmobilien. Der Beleihungsauslauf (Loan to Value) im Bestandsgeschäft liegt im Durchschnitt unverändert bei 71,5 %, bei einzelnen Immobiliensegmenten zwischen 64 % und 78 %. Die durchschnittliche Marge über alle Immobiliensegmente wird mit 143 Basispunkten angegeben und damit nur 3 Basispunkte höher als im Schlussquartal 2017. Die Bandbreite über die Immobiliensegmente liege im Schnitt zwischen 123 und 182 Basispunkten.Mehr kann man natürlich bei Projektentwicklungen verdienen. Hier liegen die Margen zwischen 70 und 600 Basispunkten mit dem Schnitt bei 208 (im Vorquartal 207) Basispunkten. Die Nachfrage nach alternativen Finanzierungsgebern, insbesondere nach Mezzaninekapital, wird als überwiegend rückläufig angesehen. Allerdings registriert etwas mehr als ein Drittel der Experten eine steigende Nachfrage nach alternativen Finanzierungsinstrumenten. Fonds auf dem RückzugAls alternative Kapitalgeber werden in erster Linie deutsche Institutionelle wie Versicherer und Versorgungswerke sowie Family Offices und Private wahrgenommen. Inländische Fonds sind deutlich auf dem Rückzug. Die rund 120 befragten Experten kommen überwiegend aus Realkreditinstituten (37,6 %), gefolgt von Landesbanken (13,8 %) sowie Sparkassen und Genossenschaftsbanken (jeweils 10,1 %).