Banken-Stresstest

Die Willkür der Stress­annahmen

Wirtschaftsforschungsinstitute warnen in der Gaskrise vor einem Einbruch der Wirtschaftsleistung um 7,9%. Wäre dieses Szenario im Banken-Stresstest angewendet worden, wäre das Ergebnis weniger schmeichelhaft gewesen.

Die Willkür der Stress­annahmen

jsc

Ein 4,7% schwerer Rückgang des Bruttoinlandsprodukts binnen drei Jahren – das war eine Annahme im Negativszenario des Banken-Stresstests von Bundesbank und BaFin. Die allermeisten der rund 1300 geprüften Banken und Sparkassen könnten einen Schock dieser Größenordnung inklusive Adressausfällen und Marktverlusten schultern, die Branche sei insgesamt „solide kapitalisiert“, lautete ein Fazit. Um 7,9% könnte die Wirtschaftsleistung allein im Jahr 2023 einbrechen, wenn sich die Gaskrise besonders zuspitzen sollte, wie nun die Wirtschaftsforschungsinstitute RWI, Ifo, IfW und IWH im Herbstgutachten für die Bundesregierung festhalten. Das ist mehr als Warnung und weniger als Prognose gedacht, die Volkswirte erwarten nur einen moderaten Rückgang. Aber das Beispiel zeigt, wie unsicher Stressszenarien sind. Wie wäre die Simulation ausgefallen, hätte die Aufsicht einen so starken Einbruch unterstellt? In der Kreditwirtschaft würden sich scheinbar mehr Wackelkandidaten zeigen. Dabei haben Rechenübungen nur beispielhaften Charakter.

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