Rückversicherer

Dividende bei Hannover Rück soll auf Rekordwert steigen

Der künftige Dax-Wert Hannover Rück kann bei der Vorlage seiner Geschäftszahlen glänzen. Der Gewinn des Rückversicherers ist kräftig gewachsen und auch die Dividende soll steigen.

Dividende bei Hannover Rück soll auf Rekordwert steigen

tl Frankfurt

Der weltweit drittgrößte Rückversicherer Hannover Rück hat bei deutlich gestiegenen Beitragseinnahmen seinen Gewinn im vergangenen Jahr stark gesteigert. Die Dividende soll auf rekordhohe 5,75 (4,50) Euro je Aktie zulegen (s. Grafik). Die Hannover Rück, die am 21. März in den Dax aufgenommen wird, wurde im Vorjahr durch die Pandemie und viele Naturkatastrophen gebeutelt. Trotzdem legte der Nettokonzerngewinn um satte 39% auf 1,23 (i.V. 0,883) Mrd. Euro zu. Damit hat die Gesellschaft das obere Ende ihrer Prognose von 1,15 bis 1,25 Mrd. Euro erreicht. Die Beitragseinnahmen (brutto) erhöhten sich um 12,1% auf 27,8 (24,8) Mrd. Euro. Die verdienten Nettobeiträge stiegen um 13,0% auf 24,1 (21,4) Mrd. Euro.

In der Schaden-Rückversicherung übertrafen die Großschäden mit 1,25 Mrd. Euro zwar das Budget von 1,1 Mrd. Euro, fielen aber nicht so hoch aus wie 2020 (1,59 Mrd. Euro). Entsprechend ging die kombinierte Schaden-Kosten-Quote (Combined Ratio) auf 97,7 (101,6)% zurück. Die durch Covid-19 verursachten Schäden z.B. aus Veranstaltungsausfällen oder Betriebsunterbrechungen werden in diesem Bereich unverändert auf 950 Mill. Euro geschätzt.

In der Personen-Rückversicherung verschlechterte sich das versicherungstechnische Ergebnis auf −595 (−467) Mill. Euro im Wesentlichen durch Covid-19-Belastungen (582 nach 261 Mill. Euro), die teilweise durch Sondereffekte kompensiert wurden.

Anleihen gegen Inflation

In der Kapitalanlage, deren Marktwert sich per Jahresende auf 56,8 (49,8) Mrd. Euro erhöhte, legte das Ergebnis auf 1,94 (1,69) Mrd. Euro zu. Begründet wird dies mit dem gestiegenen Anlagevolumen, alternativen Investments und insbesondere inflationsgebundenen Anleihen. Letztere sollen nach Angaben von Finanzvorstand Clemens Jungst­höfel die Schaden-Rückversicherung vor Inflationsgefahren schützen.

Die Kapitalanlagen der Hannover Rück bestehen weiterhin überwiegend aus festverzinslichen Wertpapieren (86% nach Marktwert). Aktien machen nur 4% sowie Immobilien und Infrastruktur 5% aus. Die laufenden Erträge von 1,6 Mrd. Euro stammten im Vorjahr zwar zu 69% aus Anleihen, aber immerhin zu 15% aus Private Equity und zu 11% aus Immobilien.

Für 2022 erwartet die Hannover Rück auf Basis konstanter Währungskurse ein Wachstum der Bruttobeitragseinnahmen von mindestens 5%. Das Nettokonzernergebnis soll 1,4 Mrd. bis 1,5 Mrd. Euro erreichen, sofern die Großschadenbelastung nicht wesentlich über 1,4 Mrd. Euro liegt, die Covid-19-Pandemie keinen wesentlichen Einfluss auf das Ergebnis der Personen-Rückversicherung hat und es zu keinen unvorhergesehenen negativen Entwicklungen an den Kapitalmärkten kommt. Wie sich der Krieg in der Ukraine auswirken werde, lasse sich noch nicht belastbar abschätzen, sagte Vorstandschef Jean-Jacques Henchoz. Der Rückversicherer will seine Basisdividende mindestens konstant halten. Eine Sonderdividende werde dann zusätzlich gezahlt, wenn die Kapitalausstattung den Kapitalbedarf für künftiges Wachstum übersteigt und das Gewinnziel erreicht werde, so die Gesellschaft.

Wertberichtigt Seite 8

Hannover Rück
Konzernzahlen nach IFRS
in Mill. Euro202120201
Bruttoprämie2776224770
Nettoprämie2414421361
Versicherungs­technisches Ergebnis  –211  –691
Kapitalanlageergebnis19431686
Operatives Ergebnis (Ebit)17351214
Konzernergebnis1231883
  Schaden-Rückvers.1082615
  Personen-Rückvers.197329
Ergebnis je Aktie (Euro)10,217,32
Dividende je Aktie (Euro)5,754,50
Eigenkapitalrendite (%)10,88,2
Combined Ratio2 (%)97,7101,6
Haftendes Kapital1573414071
Kapitalanlagen35621349002
Marktwert (10.3.2022)17,25 Mrd. Euro
1) angepasst gem. IAS8; 2) Schaden-Rückversicherung; 3) ohne Depotforderungen       Börsen-Zeitung
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