Dombrovskis macht City of London Hoffnung

EU-Funktionär fordert Kooperation bei der Aufsicht

Dombrovskis macht City of London Hoffnung

hip London – Der stellvertretende Präsident der EU-Kommission hat in London auch für die Zeit nach dem Brexit Kooperation bei der Regulierung der Finanzbranche eingefordert. “Wie auch immer das künftige Verhältnis zwischen Großbritannien und der EU aussieht, es sollte mit der starken Verpflichtung auf die internationale aufsichtsrechtliche Zusammenarbeit und international vereinbarten Standards unterlegt sein”, sagte Valdis Dombrovskis in der Bloomberg-Europazentrale am Finsbury Square.”Wenn wir in die Zukunft blicken, sollten wir uns an die Vergangenheit erinnern und auf das aufbauen, was schon erreicht wurde”, sagte der EU-Funktionär. “Unabhängig von den künftigen Beziehungen Großbritanniens mit der EU wird London nur auf Grundlage eines starken internationalen Systems weiterhin Erfolg haben.”Zugleich machte er der City of London Hoffnung auf die Anerkennung ihrer Aufsicht als gleichwertig, was den britischen Banken und Versicherern den Zugang zum gemeinsamen Markt auch ohne Passporting erleichtern könnte. “Basierend auf einer starken internationalen Zusammenarbeit ist die EU ist sehr offen dafür gewesen anzuerkennen, dass die Regeln unserer internationalen Partner gleichwertig sind und dasselbe Ziel wie wir verfolgen”, sagte Dombrovskis. Aber diese Erkenntnisse hingen sehr stark von den spezifischen Bedingungen in den jeweiligen Branchen und Ländern zu der Zeit ab, in der die Entscheidungen getroffen werden. “Wenn sich diese Bedingungen ändern, müssen wir die Situation neu bewerten.”Die Zusammenarbeit zwischen großen Finanzzentren könne einen großen Unterschied ausmachen, sagte Dombrovskis, der am Morgen den Handel an der London Stock Exchange eröffnet hatte. Im vergangenen Jahr habe man sich mit den Vereinigten Staaten auf ein Äquivalenzregime für zentrale Kontrahenten (CCP) von Clearinghäusern geeinigt. Im Dezember habe Brüssel neun weiteren Jurisdiktionen Gleichwertigkeit zugesprochen, darunter Brasilien, Indien und Japan für CCP. Und erst im vergangenen Monat habe man eine Übereinkunft mit den USA erzielt, die es Versicherern und Rückversicherern erleichtere, auf beiden Seiten des Atlantiks tätig zu sein.Tatsächlich hat man in London die Hoffnung auf einen zumindest teilweisen Verbleib des Euro-Clearings noch nicht ganz aufgegeben.