Drahtzieher von CO2-Betrug in Haft

Börsen-Zeitung, 15.11.2016 Reuters Frankfurt - Einer der Hintermänner des groß angelegten Steuerbetrugs mit CO2-Verschmutzungsrechten in Deutschland muss für drei Jahre und drei Monate hinter Gitter. Das Landgericht Frankfurt verurteilte den 37...

Drahtzieher von CO2-Betrug in Haft

Reuters Frankfurt – Einer der Hintermänner des groß angelegten Steuerbetrugs mit CO2-Verschmutzungsrechten in Deutschland muss für drei Jahre und drei Monate hinter Gitter. Das Landgericht Frankfurt verurteilte den 37 Jahre alten Briten Mohsin S. am Montag wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung und Geldwäsche, wie ein Gerichtssprecher sagte.Es handelt sich um den ersten, nicht aber den wichtigsten Drahtzieher, der in der Prozess-Serie um den Handel mit CO2-Zertifikaten vor Gericht stand. Zu seinen Gunsten wertete das Gericht, dass er sich selbst gestellt, über weitere Hintergründe ausgepackt und 5 Mill. Euro als Wiedergutmachung zurückgezahlt hatte.Die Bundesregierung hatte die Zertifikate ausgegeben, um den Ausstoß von Treibhausgasen zu reduzieren. Doch Betrüger nutzten den Handel, um mit einem Umsatzsteuer-Karussell binnen weniger Monate dreistellige Millionenbeträge an Steuern zu hinterziehen.Der Steuerbetrug hatte auch deshalb für Schlagzeilen gesorgt, weil der Handel über die Deutsche Bank abgewickelt wurde. Ein ehemaliger Vertriebsleiter des Instituts war im Juni wegen Steuerhinterziehung zu drei Jahren Haft verurteilt worden. Er hatte das Geschäft mit den CO2-Zertifikaten in Deutschland für die Deutsche Bank koordiniert.Sechs Händler mit CO2-Verschmutzungsrechten hatten bereits im Jahr 2011 vor Gericht gestanden. Sie wurden teilweise zu Haftstrafen von bis zu acht Jahren verurteilt.