EBA stresst dieses Mal mit Börsencrash

Es werden heftige Kurseinbrüche simuliert

EBA stresst dieses Mal mit Börsencrash

hip London – Die European Banking Authority (EBA) hat gestern ihr bislang härtestes Bilanztestszenario vorgestellt. Wie die Behörde mitteilt, treffen im diesjährigen Planspiel die vier systemischen Risiken ein, die derzeit für die größten Bedrohungen der Stabilität des EU-Bankensystems gehalten werden. Dazu gehört eine “abrupte und umfangreiche Neubewertung von Risikoprämien an den weltweiten Finanzmärkten” – sprich: ein Börsencrash. Ausgelöst wird dieser durch “veränderte Erwartungen der Marktteilnehmer zur Wirtschaftspolitik wichtiger Volkswirtschaften außerhalb der Europäischen Union”, heißt es in den Ausführungen des European Systemic Risk Board (ESRB) zum Planspiel. An der Wall Street brechen die Kurse dabei 2018 um 41 % ein, an den europäischen Aktienmärkten um rund 30 %.Zudem steigen die Renditen langlaufender US-Staatsanleihen rasant, was sich auch auf die Kurse europäischer Anleihen auswirkt, “insbesondere in Ländern, wo es größere Bedenken am Markt zur Nachhaltigkeit der Verschuldung gibt”. Alles in allem erhöhen sich die langfristigen Zinsen in der EU 2018 um 83 Basispunkte, 2019 um 85 und 2020 um 80. All das wirkt sich auf das Wirtschaftswachstum aus. Es schrumpft 2018 real um 1,2 %, 2019 um 2,2 %, um sich 2020 um 0,7 % zu erholen. Über die Laufzeit hinweg wird ein Rückgang der Wohnimmobilienpreise in der EU um 19 % unterstellt. Das Szenario enthält auch einen “widrigen Feedback-Loop” zwischen niedriger Rentabilität der Banken und dem geringen nominalen Wachstum, das sich aus der rückläufigen wirtschaftlichen Aktivität in der EU ergibt. Am 2. November werden die Testergebnisse veröffentlicht.