UBS und Audi

Eine Prise Woke-Kultur tut Unternehmen gut

Das Engagement von Unternehmen auf Pride-Paraden und Regeln für geschlechtergerechte Sprache schüren Emotionen, wie die UBS und Audi gerade erfahren müssen. Trotzdem sollten sich Unternehmen trauen, Haltung zu zeigen.

Eine Prise Woke-Kultur tut Unternehmen gut

jsc

Wenn Konzerne Regenbogenfahnen hissen oder Regeln für das sprachliche Gendern aufstellen, kochen die Emotionen hoch. Die UBS zieht laut Schweizer Medien den Zorn der Jugendorganisation der nationalkonservativen SVP auf sich, weil sie die Zürcher Pride-Parade unterstützt und über eine Liste den Gebrauch maskulin kon­notierter Worte in bestimmten Situationen vermeiden will. In Deutschland gerät derweil Audi in die Schlagzeilen, weil der Konzern einen Leitfaden für geschlechtergerechte Sprache erstellt hatte und das Landgericht Ingolstadt eine Klage dagegen abwies. Über Sprachleitfäden und eine angebliche „Transgender-Ideologie“ wird viel gestritten. Doch Unternehmen sollten sich trauen, Position zu beziehen. ESG-Ratingagenturen und Nachhaltigkeitsanleger werfen längst einen Blick auf die Firmenkultur, ein glaubhaftes Be­kenntnis zu Toleranz und Ge­schlechtergerechtigkeit kann auf der Suche nach diversen Fachkräften ein Vorteil sein. Eine als „Woke-Kultur“ diffamierte Haltung schadet nicht – eine wohldosierte Prise davon liegt vielmehr im Unternehmensinteresse.