Einigung über Regulierung von Geldmarktfonds
ahe Brüssel – Mehr als drei Jahre nach dem ersten Gesetzentwurf sind in der EU die wohl letzten Steine auf dem Weg zu einer Regulierung von Geldmarktfonds aus dem Wege geräumt. Verhandlungsführer der EU-Mitgliedstaaten und des Europaparlaments erzielten eine grundsätzliche Einigung über die Kernpunkte der geplanten Verordnung, wie beide Seiten im Anschluss mitteilten. In den kommenden Tagen sollen nun lediglich noch eine Reihe von technischen Fragen im Zusammenhang mit dem Verordnungsentwurf abschließend geregelt werden.Die zuständige Berichterstatterin im EU-Parlament, die britische Sozialdemokratin Neena Gill, zeigte sich erleichtert, dass jetzt eines der umstrittensten und zugleich komplexesten Regulierungsvorhaben auf den Weg gebracht ist. Sie sprach von einem “Win-win-Deal” für beide Arten von Geldmarktfonds in Europa – sowohl die mit einem variablen als auch die mit einem konstanten Nettoinventarwert (VNAV und CNAV). Auf Vorschlag des EU-Parlaments wird die neue Kategorie der Low-volatility-net-asset-value-Fonds (LNAV) eingeführt, die schrittweise die CNAV-Fonds weitgehend ersetzen werden.Mit einem verwalteten Gesamtvermögen von etwa 1 Bill. Euro werden Geldmarktfonds hauptsächlich dazu genutzt, um Liquiditätsüberschüsse kurzfristig anzulegen. Die geplante Verordnung enthält nun Vorschriften insbesondere zur Zusammensetzung der Portfolios und zur Bewertung der Vermögenswerte, wobei sichergestellt werden soll, dass in gut diversifizierte Assets höchster Bonität investiert wird. Einheitliche Standards zur Steigerung der Liquidität sollen zugleich dazu führen, dass die Fonds auch bei angespannter Marktlage abrupten Rücknahmeforderungen gewachsen sind.In der jüngsten Finanzkrise hatte sich gezeigt, dass Geldmarktfonds anfällig für Erschütterungen sind und Risiken über das gesamte Finanzsystem verbreiten können. Die USA hatten im vergangenen Monat ebenfalls eine eigene Geldmarktfonds-Regulierung implementiert.