Die mittelständische Versicherungsgruppe Hanse Merkur hat im vergangenen Geschäftsjahr aufgrund eines starken Anstiegs der Einmalbeiträge im Geschäftsfeld Risiko- und Altersvorsorge das bis 2025 in Aussicht gestellte mittelfristige Beitragsziel im Konzern von 3 Mrd. Euro bereits erreicht. Der als Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit aufgestellte Versicherer aus Hamburg, dessen Geschäftsfelder Gesundheit und Pflege, Risiko- und Altersvorsorge, Reise und Freizeit, Schaden und Unfall sowie Assetmanagement sind, steigerte die Bruttobeitragseinnahmen im zweiten Coronakrisenjahr um 29,2% auf 3,34 (i.V. 2,59) Mrd. Euro. Allein das Geschäftsfeld Risiko- und Altersvorsorge legte um 96% auf 1,3 Mrd. Euro zu, wobei die Einmalbeiträge um fast 133% auf 1,12 Mrd. Euro anstiegen. Alle fünf Geschäftsfelder hätten sich stärker als der Markt entwickelt, hieß es anlässlich der Bilanzpressekonferenz. Im Jahr 2020 lag das Wachstum bei insgesamt 13,1%.

Vorstandschef Eberhard Sautter hob hervor, dass die Hanse Merkur in den vergangenen zwei Jahrzehnten die Bruttobeitragseinnahmen durchschnittlich um rund 10% pro Jahr erhöht habe und der Gewinn um durchschnittlich 16% pro Jahr gestiegen sei. Hanse Merkur wachse nicht nur, sie sei dabei auch profitabel, trat er anderweitigen Eindrücken in Diskussionen entgegen. Den Zuwachs um 16,4% auf den bislang höchsten Jahresüberschuss nach Steuern der Unternehmensgeschichte von 134,8 (115,8) Mill. Euro bezeichnete er als „sehr gute und gesunde Steigerung“. Einen neuen Höchstwert habe nach einem Plus von 18% auch das Eigenkapital mit knapp 950 Mill. Euro erreicht.

Sautter bekräftigte das Ziel eines verstetigten jährlichen Beitragsaufkommens von mehr als 3 Mrd. Euro im Jahr 2025. In diesem Jahr wird ein Niveau unterhalb dieser Schwelle erwartet. Den „bewusst hohen“ Einmalbeitragsanteil der vergangenen drei Jahre im Bereich Risiko- und Altersvorsorge werde man drosseln. Angestrebt wird etwa ein Fünftel des Einmalbeitragsgeschäfts aus dem vergangenen Jahr. Dies sei vor allem eine Reaktion auf die Absenkung des Höchstrechnungszinssatzes auf 0,25%. Aufgrund der aktuellen weltpolitischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen rechnet die Hanse Merkur vor allem in der Kapitalanlage mit einem „anspruchsvollen“ Jahr. Doch auch das Mittelfristziel, ab 2025 im Konzern dauerhaft mehr als 100 Mill. Euro nach Steuern pro Jahr zu verdienen, bekräftigte der Versicherer. Die Gruppe, die von Juli an zur weiteren Steigerung ihrer Markenbekanntheit als neuer Hauptsponsor des Fußball-Zweitligisten Hamburger SV auftritt, zählte 2021 wie im Vorjahr 11,3 Millionen Kunden. Dies sei eine „Super-Basis“, um ertragreich zu wachsen, so Sautter.

2025 sollen wie im Vorjahr ein Marktanteil im Neugeschäft des Bereichs Risiko- und Altersvorsorge von mehr als 1% sowie – ebenfalls wie 2021 – über 3 Mrd. Euro Drittgeschäft im Assetmanagement erreicht werden. Im Bereich Reise und Freizeit, der nach dem pandemiebedingten Rückgang 2020 im Berichtsjahr um 15% zulegte, sowie im Bereich Schaden und Unfall (+10%), in dem die Hanse Merkur unter anderem auf den Wachstumsmarkt Tierversicherung setzt, werden bis 2025 Prämienvolumina über 250 Mill. bzw. über 100 Mill. Euro als Ziel ausgegeben. Im Hauptgeschäftsfeld Gesundheit und Pflege, in dem die Beiträge 2021 um 5,2% auf 1,77 Mrd. Euro kletterten, soll die Hanse Merkur Krankenversicherung AG unter die ersten zehn deutschen privaten Krankenversicherer aufrücken.