EIOPA registriert Anstieg der Risiken auf breiter Front

Markt- und Makrorisiken erreichen die höchste Stufe

EIOPA registriert Anstieg der Risiken auf breiter Front

bn Frankfurt – Europas Versichereraufsicht registriert im Zuge der Corona-Pandemie einen Anstieg der Risiken auf breiter Front. In ihrer jüngsten Einschätzung stuft die European Insurance and Occupational Pensions Authority (EIOPA) die Makro- und Marktrisiken auf einer vierstufigen Skala in der höchsten Kategorie als jeweils “sehr hoch” mit einem sich verstärkenden Trend ein. Als “hoch” klassifiziert die Behörde die Kredit-, die Liquiditäts- und Refinanzierungs-, die Profitabilitäts- und Solvenz- sowie die Underwriting-Risiken der Versicherer. Marktwahrnehmung und Verbindungen sowie Imbalance in der Branche ordnen die Aufseher ein mittleres Risiko zu.Die Indikatoren für Markt- und Makrorisiken seien im März von “hoch” auf “sehr hoch” gestiegen, heißt es. Die Marktentwicklungen ließen auf ein Doppelschlag-Szenario schließen, das Versicherer wie in früheren Stresstests simuliert sowohl auf der Aktiv- als auch auf der Passivseite beeinträchtige. Das Geschehen an den Finanzmärkten sei geprägt von einem Ausverkauf über verschiedene Assetklassen hinweg, einer erhöhten Volatilität am Bond- und Aktienmarkt, von steigenden Risikoprämien und einer Flucht der Anleger in Qualität.In den zunehmenden Liquiditäts- und Refinanzierungsrisiken spiegele sich wiederum die Erwartung wider, dass die jüngsten Marktturbulenzen und der starke Dämpfer der Wirtschaftsaktivitäten die Einkommen reduzierten, was das Prämienaufkommen und das Neugeschäft beeinträchtigen könnte, heißt es. Zudem könnte ein Anstieg der Ansprüche und Illiquidität bestimmter Assets die verfügbaren flüssigen Mittel der Versicherer auf mittlere bis lange Frist zusätzlich beeinträchtigen.