Versicherungssektor

EIOPA mahnt zur Vorsicht

Die europäische Versicherungsaufsicht EIOPA sieht Risiken für die Assekuranz in Bezug auf teilweise hohe Bank-Exposures. Wenn die staatlichen Corona-Unterstützungsprogramme ausliefen und die Zahl notleidender Kredite zunehme, könne das auch den in...

EIOPA mahnt zur Vorsicht

ak Köln

Die europäische Versicherungsaufsicht EIOPA sieht Risiken für die Assekuranz in Bezug auf teilweise hohe Bank-Exposures. Wenn die staatlichen Corona-Unterstützungsprogramme ausliefen und die Zahl notleidender Kredite zunehme, könne das auch den in Bankpapieren investierten Versicherungssektor treffen, schreibt EIOPA in ihrem am Dienstag veröffentlichten Finanzstabilitätsbericht. „Die Krise ist noch nicht vorüber“, mahnte Interimschef Peter Braumüller im Vorwort des Berichts.

Im Durchschnitt haben die europäischen Versicherer laut EIOPA rund 14% ihrer Investments im Bankensektor angelegt. Dabei sind die Unterschiede von Land zu Land zum Teil jedoch groß und variierten zwischen 6% (Ungarn) und 42% (Estland). In Deutschland sind vor allem Pensionseinrichtungen, die noch einmal gesondert betrachtet werden, mit Kapitalanlageanteil in Bank-Papieren von 41% in dieser Hinsicht besonders exponiert.

Insgesamt ziehen die europäischen Aufseher jedoch ein positives Fazit. Die Bewältigung der Pandemie in der Versicherungswirtschaft sei bislang einigermaßen gelungen, allerdings drohen weitere negative Einflüsse durch zunehmende Arbeitslosigkeit und Ratingherabstufungen im Unternehmenssektor. EIOPA weist auch deutlich auf die neuen Risiken Klimawandel und Cyberattacken hin. Auf sie will die Aufsichtsbehörde ein besonderes Augenmerk legen.