Elinvar stellt endgültig den Geschäftsbetrieb ein
Das 2016 als Ausgründung von Finleap gestartete Fintech Elinvar hat den Geschäftsbetrieb eingestellt. Wie am Dienstag bekannt wurde, hat sich kein Käufer gefunden, an dem zwischenzeitlich auch Goldman Sachs beteiligt war. Das Unternehmen hat im Oktober Insolvenz angemeldet.
Die von CEO Chris Bartz Elinvar aufgebaute Wealthtech-Plattform galt dank namhafter Kunden wie Donner & Reuschel, DKB und M.M. Warburg lange als Hoffnungsträger. Allerdings kam es zu Umsetzungsproblemen, zudem war die Nachfrage unerwartet gering, sodass nicht ausreichend Assets über die Elinvar-Plattform liefen.
Damit blieb Elinvar all die Jahre defizitär, weshalb sich das erst 2022 mit rund 50 Mill. Euro Risikokapital durchfinanzierte Unternehmen im vergangenen Jahr gezwungen sah, ein Drittel der Belegschaft zu entlassen. Auch Goldman stieg wieder aus. Den verbliebenen 70 Beschäftigten hat Insolvenzverwalter Sascha Feies nun gekündigt.
Expansion verlief im Sande
Als Goldman Sachs 2019 bei dem Fintech mit 12% einstieg, standen die Zeichen auf Expansion. Auch HDI gehörte zu den Altinvestoren.
Bartz begann damit, auch ausländische Privatbanken zu akquirieren. Das verlief wohl im Sande und im Mai 2023 verkaufte Goldman ihre Anteile komplett, größtenteils an Mitglieder des Elinvar-Managements.
Strategischer Rückzug von Goldman
Goldman hatte den Engagement bei Elinvar mit der Qualität der Plattform und den Aussichten für die Digitalisierung der Assetmanagement-Industrie begründet. Bei Goldman Sachs hatten allerdings 2023 größere Absetzbewegungen aus Digital-Investments heraus begonnen, was zu der Ausstiegsentscheidung beigetragen haben mag.
Das mag eine Rolle gespielt haben, oder es war tatsächlich Unzufriedenheit mit der Elinvar-Performance. Größter Anteilseigner bei dem Fintech dürfte zuletzt die britische VC-Gesellschaft Tosca gewesen sein.
