Erholung an den Immobilienmärkten setzt sich langsam fort
Erholung an den Immobilienmärkten setzt sich langsam fort
wbr Frankfurt
Der deutsche Immobilieninvestmentmarkt hat sich 2024 erholt, auch wenn er weiterhin mit Unsicherheiten kämpft. Die großen Akteure auf dem Markt bestätigen einen leichten Anstieg der Transaktionsvolumina.
Laut CBRE stieg das Transaktionsvolumen in den ersten drei Quartalen 2024 auf 22,2 Mrd. Euro, was einem Zuwachs von 9% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Dabei konzentrierten sich die Investitionen auf die sieben Top-Standorte, die knapp die Hälfte des Gesamtvolumens ausmachten. Die Märkte profitierten zudem von ersten Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank.
Bürosegment weiter stagnierend
JLL beschreibt den Markt als in einer Phase der Bodenbildung. Das Interesse konzentriere sich stark auf Wohn- und Logistikimmobilien, die fast 50% des Gesamtvolumens darstellten. Institutionelle Investoren bleiben jedoch vorsichtig, insbesondere im Bürosegment, wo die Volumina weiter stagnieren. A-Standorte wie Berlin und München verzeichnen aber positive Entwicklungen.
Savills hebt die gleichbleibenden Spitzenrenditen hervor, die das Transaktionsgeschehen erleichtern. Mit einem Umsatz von 16,4 Mrd. Euro sei der Gewerbeimmobilienmarkt auf dem Niveau des Vorjahres geblieben. Das Unternehmen sieht bei Wohn- und Logistikimmobilien ebenfalls ein hohes Interesse. Das Bürosegment hingegen bleibt problematisch. Savills betont das Potenzial von Value-Add-Strategien, insbesondere durch Umwidmungen von Bürogebäuden in Wohnanlagen.
Zinssenkungen kurbeln Umsatz an
Aus Sicht von BNP Paribas Real Estate profitiert der Markt von den Zinssenkungen, die zu verbesserten Finanzierungsbedingungen geführt hätten. Einzelhandels- und Logistikinvestitionen würden mit einem Umsatz von 4,9 Mrd. Euro bzw. 4,4 Mrd. Euro hervorstechen, während das Bürosegment weiterhin schwach bleibe. Bemerkenswert sei der Anstieg bei Portfolioabschlüssen, die um 40% gegenüber dem Vorjahr zulegen konnten.
Die Makler erwarten, dass die Erholung an den Märkten weiterhin moderat verläuft. Eine Jahresendrallye wie in früheren Jahren sei aber nicht in Sicht.