8. CORPORATE BANKING TAG DER BÖRSEN-ZEITUNG

"Es wird noch viel schlimmer kommen"

BayernLB-Vorstand Bücker erwartet gewaltigen Stellenabbau in Bankenbranche

"Es wird noch viel schlimmer kommen"

Paradebeispiel für eine Bank der Zukunft sei die Deutsche Kreditbank (DKB). Die DKB ist eine hundertprozentige Tochter der BayernLB, die sich mit wenigen Filialen auf ausgewählte Kundengruppen konzentriert. “Wir haben das ,role model’ schon an Bord.”Im Bereich Digitalisierung müsse dem Kunden all das angeboten werden, was diesem helfe. Bücker plädierte für Kooperationen und verwies etwa auf die Zusammenarbeit der DKB mit dem Zahlungsdienstleister Paypal. “Auch bei Plattformen wie der elektronischen Handelsplattform 360T müssen wir mitmachen, auch wenn wir daran nichts verdienen.” Dass Internetkonzerne den Banken das Geschäft gänzlich streitig machen werden, glaubt er nicht. “Regulatoren wollen das nicht”, kommentierte Bücker und verwies auf den britischen Online-Finanzdienstleister Wonga. “Außerdem will Apple nicht von der Fed reguliert werden.”Bücker glaubt dennoch, dass Deutschland vor einem gewaltigen Stellenabbau in der Bankenbranche steht. “Auf Dauer wird es hier nur noch so viele Bankfilialen wie Tankstellen geben, nämlich rund 17 000, derzeit sind es 38 000.” Die Schätzung von Walter Sinn von der Managementberatung Bain & Company, nach der in den kommenden zehn Jahren noch 125 000 Arbeitsplätze in der Branche sowie 11 000 Filialen wegfallen werden, hält er für zu vorsichtig. “Es wird noch viel schlimmer kommen.”Die BayernLB will unterdessen ihr Firmenkundengeschäft noch ausbauen und dabei auch außerhalb Bayerns aktiver werden. Derzeit habe die Bank, die Kunden betreut, die für Sparkassen zu groß sind, rund 3 000 Firmenkunden, darunter auch zahlreiche Dax-Unternehmen. “Im Moment gewinnen wir jedes Jahr 150 neue Kunden hinzu, es sollen aber mehr werden.”