Wertpapierhandel

ESMA kündigt konkrete Schritte zum Abbau von Bürokratie an

Die EU-Aufsichtsbehörde ESA will den Berichtsaufwand für Marktteilnehmer reduzieren, indem sie auf bereits gemeldete Transaktionsdaten zurückgreift.

ESMA kündigt konkrete Schritte zum Abbau von Bürokratie an

ESMA kündigt konkrete Schritte
zum Abbau von Bürokratie an

Nutzung existierender Daten soll Berichtsaufwand mindern

fed Frankfurt

Die EU-Wertpapieraufsichtsbehörde ESMA will einen Beitrag zu dem von der EU-Kommission angekündigten Abbau von Berichtspflichten von Unternehmen und Banken leisten. Sie kündigt einzelne Schritte an, durch die der Reporting-Aufwand unmittelbar reduziert werden kann. „Ein konkretes Beispiel ist die vorgeschlagene Änderung in Bezug auf die Datenmeldung zu Transparenzzwecken im Rahmen der MiFIR-Regelung", erläutert die ESMA-Vorsitzende Verena Ross. Die Wiederverwendung bereits gemeldeter Transaktionsdaten ermögliche die Beseitigung doppelter Meldepflichten und entlaste damit die IT-Ressourcen, die bislang für diese Kalkulationen eingesetzt wurden.

Seit einigen Jahren stützten sich die Vorgaben, die Handelsplätze zur Einhaltung von Transparenz- und Volumenobergrenzen-Regeln beachten müssen, auf Daten, die diese Dienstleister speziell für diese Zwecke an die ESMA melden. Künftig beabsichtige die EU-Aufsichtsbehörde, diese Meldeflüsse einzustellen und stattdessen die Berechnungen auf Basis von Transaktionsdaten durchzuführen, die den nationalen Behörden oder der ESMA bereits gemeldet werden.

Entschlackung von Grenzsteuer

Eine andere konkrete Maßnahme zur Verringerung der Berichtspflichten ist der Plan, die Regelungen um den Kohlendioxid-Grenzausgleich zu korrigieren. Dabei geht es um einen Aufschlag, der auf Einfuhren von emissionsintensiven Gütern wie Zement oder Stahl in die EU anfällt, um heimische Hersteller zu schützen, die Emissionsrechte erwerben müssen. EU-Kommissar Wopke Hoekstra hatte jüngst angedeutet, dass er an Schwellenwerten drehen will, um 80% der Unternehmen von Berichtspflichten zu entlasten. Der CDU-Europaabgeordnete Peter Liese unterstützt den Plan. „Mehr als 95% der CO₂-Emissionen, die nach Europa „importiert“ werden, gehen auf die Importe von weniger als 20% der Unternehmen zurück“, argumentiert Liese. Das bedeute, dass der Klimaeffekt nahezu gleich bleibe, wenn die EU die anderen 80% der Firmen von den Berichtspflichten befreie.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.