ESMA sieht Beobachtungslücke nach Archegos-Pleite
jsc Frankfurt
Mehr als ein Jahr nach der Pleite des US-Hedgefonds Archegos ruft die EU-Wertpapieraufsicht ESMA nach einer besseren Beobachtung. In Derivatemärkten können sich die Konzentration bestimmter Geschäfte, der angesetzte Hebel und die Vernetzung der Marktakteure abzeichnen, hält die Behörde in einer Studie über die Milliardengeschäfte von Archegos fest. Die Pleite der Gesellschaft im März 2021 lege nahe, dass weiter an einer angemessenen Überwachung von Risiken in Verbindung mit Derivaten und einem hohen Leverage gearbeitet werden müsse.
Durch die Pleite hatte eine Reihe an Großbanken, allen voran die Credit Suisse, unmittelbare Verluste von insgesamt mehr als 10 Mrd. Dollar erlitten. Zwar habe Archegos selbst die Risiken auf Firmenebene damals nicht wie üblich melden müssen, kritisiert die ESMA. Sichtbar sind die Risiken allerdings in den Daten für die Wochen zuvor, als Archegos mit Derivaten auf den Kursanstieg weniger Aktien wettete und erhebliche Positionen aufbaute. Die ESMA analysierte dabei Daten aus dem europäischen Derivatehandel, der über die Verordnung Emir reguliert ist. Demnach stieg das Geschäftsvolumen vor der Pleite sprunghaft an.
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