EU-Aufsicht kann sich mit Bankenfusionen anfreunden

Bestimmte Voraussetzungen sollten erfüllt sein

EU-Aufsicht kann sich mit Bankenfusionen anfreunden

fir Frankfurt – Die Spitzen von EZB-Bankenaufsicht und der EU-Bankenabwicklungsbehörde SRB haben sich unter bestimmten Voraussetzungen für Bankenfusionen in Europa ausgesprochen. Verschmelzungen sowohl innerhalb von Staaten als auch über Staatsgrenzen hinweg seien zu begrüßen, wenn dadurch leistungsfähigere Einheiten entstünden, die über ein tragfähiges Geschäftsmodell verfügen und profitabel wirtschaften. Das sagten Elke König, Chefin des SRB, und Sabine Lautenschläger, Mitglied im Direktorium der Europäischen Zentralbank (EZB) und stellvertretende Vorsitzende der EZB-Bankenaufsicht, am Dienstag auf der Konferenz Euro Finance Week in Frankfurt.”Wir haben viele Banken in Deutschland. Diskussionen über Konsolidierungen sind positiv”, sagte Lautenschläger. Durch Zusammenschlüsse könnten hohe Synergien gehoben werden, wie sie sagte. Jüngst hatte der Sparkassenverband DSGV eine Debatte über eine Superlandesbank angestoßen. Sowohl Isabelle Vaillant, Director of Prudential Regulation and Supervisory Policy bei der europäischen Bankenregulierungsbehörde EBA, als auch SRB-Chefin König stimmten mit Lautenschläger überein. “Wenn Sie ein klares Geschäftsmodell haben, spricht nichts dagegen”, bemerkte König.Die drei waren sich auch einig, dass ihren Behörden zwar noch einiges zu tun verbleibe, in den vergangenen zehn Jahren aber viel vorangetrieben worden sei. “Wir haben den Bankensektor in der Eurozone deutlich sicherer gemacht”, sagte etwa Lautenschläger. Die Banken hielten nun mehr und höherwertigeres Kapital. Im zweiten Quartal 2018 lag ihr zufolge die harte Kernkapitalquote (fully loaded) im Schnitt bei 13,8 % und somit um 160 Basispunkte über dem Wert von Ende 2014, als die EZB-Aufsicht die Arbeit aufnahm. Auch der Abbau von faulen Krediten komme voran: Das Volumen der Problemdarlehen, die direkt von der EZB beaufsichtigte Banken in der Eurozone halten, schrumpfte von 958 Mrd. Euro Ende 2014 auf 688 Mrd. Euro im ersten Quartal 2018.