EU dringt auf Abbau fauler Kredite von Banken
fed/ahe Frankfurt/Brüssel – Die EU-Finanzminister drücken aufs Tempo. Da die Banken in einer “beträchtlichen Zahl” von EU-Ländern noch immer unter einem hohen Berg leistungsgestörter Kredite (Non-Performing Loans, NPL) ächzten und damit auch Kreditinstitute anderswo belasteten, dringen die Minister auf eine zügige Reduzierung dieser faulen Kredite. Sie gehen zugleich in die Offensive – und kündigen in einem Aktionsplan eine ganze Reihe aufsichtlicher und gesetzlicher Maßnahmen an, um den Abbau zu beschleunigen. Das geht aus einem Entwurf der Schlussfolgerungen für die Sitzung des EU-Finanzministerrats in der nächsten Woche hervor, der der Börsen-Zeitung vorliegt. Es seien “zusätzliche Anstrengungen” nötig, um das Volumen der leistungsgestörten Kredite “auf ein nachhaltig niedrigeres Niveau” zurückzubringen.Die Minister nehmen sich umfangreiche Eingriffe und Anforderungen vor. Konkret wird vorgeschlagen, bei Bedarf die Befugnisse der Aufsichtsbehörden in der EU-Kapitalrichtlinie (CRD IV) zu schärfen. Auch soll die Aufsicht Rückabsicherungen (Backstops) in Erwägung ziehen, falls Zweifel an der Angemessenheit der Risikovorsorge bestehen. Kleinere Kreditinstitute werden mit Sorge zur Kenntnis nehmen, dass der Anwendungsbereich von Leitlinien, die sich bislang an systemrelevante Großbanken richten, auf “weniger bedeutende Banken” ausgedehnt werden und die Berichtspflichten über die Qualität von Vermögenswerten und faule Kredite erweitert werden soll.Die Debatte über den Umgang mit Non-Performing Loans läuft aktuell hoch. Erst vor wenigen Tagen hatte der Vizepräsident der Europäischen Zentralbank, Vítor Constâncio, in einem Gastbeitrag für die Börsen-Zeitung “eine koordinierte europäische NPL-Strategie” gefordert und den potenziellen Beitrag nationaler Vermögensverwaltungsgesellschaften (Asset Management Companies) bei der Verwertung fauler Kredite betont. Diese Idee wird auch in den Schlussfolgerungen aufgegriffen, die freilich am nächsten Dienstag noch von den Finanzministern abgesegnet werden müssen. Der EU-Abgeordnete Markus Ferber (CSU) mahnt, dass “nationale ,Bad Banks` nicht zum nächsten Schlupfloch aus dem Abwicklungsregime werden dürfen”.—– Nebenstehender Kommentar- Bericht Seite 3