EU-Parlament fordert Klarstellung zu Mifid-II-Regeln

Börsen-Zeitung, 14.4.2017 ahe Brüssel - Die drohende Umgehung der neuen Transparenzvorgaben für Handelsplattformen durch Systemische Internalisierer (SI) nach der Mifid-II-Einführung sorgt weiter für Unmut im EU-Parlament. Der Vorsitzende des...

EU-Parlament fordert Klarstellung zu Mifid-II-Regeln

ahe Brüssel – Die drohende Umgehung der neuen Transparenzvorgaben für Handelsplattformen durch Systemische Internalisierer (SI) nach der Mifid-II-Einführung sorgt weiter für Unmut im EU-Parlament. Der Vorsitzende des Wirtschafts- und Finanzausschusses, Roberto Gualtieri, und Mifid-II-Berichterstatter Markus Ferber (CSU) forderten EU-Kommissionsvize Valdis Dombrovskis erneut zum Handeln auf. Die bisherigen Vorschläge, das Problem zu lösen, seien “keine ausreichende Reaktion”, hieß es in einem Schreiben. Vor einem Monat hatte bereits die europäische Marktaufsicht ESMA Sorgen geäußert, dass einzelne Transparenzvorgaben für Handelsplattformen bei der Umsetzung der neuen EU-Marktrichtlinie umgangen werden könnten. Dombrovskis hatte daraufhin im Wesentlichen nur einen Dialog mit den nationalen Aufsichtsbehörden empfohlen.Die ESMA war von Marktteilnehmern auf Investmentfirmen aufmerksam gemacht worden, die aktuell noch Broker Crossing Networks betreiben, die geplanten strengeren Transparenzregeln unter Mifid II aber offenbar durch ein Netzwerk von miteinander verbundenen SI oder anderen Liquiditätsanbietern zu umgehen versuchen. Derzeit betrifft das Problem laut ESMA hauptsächlich den Aktienhandel, könnte aber auf andere Finanzinstrumente ausgeweitet werden, sollte die Zugkraft noch größer werden.Ein “Best Practice”-Dialog mit den nationalen Aufsichtsbehörden ist nach Einschätzung von Gualtieri und Ferber nicht ausreichend, um das Problem zu lösen. Sie fordern von Dombrovskis eine Klarstellung über eine Änderung der Definitionen im entsprechenden delegierten Rechtsakt. Mifid II soll im Januar 2018 in Kraft treten.—– Bericht auf dieser Seite