EU-Regulierer warnen vor Kryptogeld Libra

Börsen-Zeitung, 6.9.2019 Reuters London/Basel - Europas oberste Bankenaufsichtsbehörde hat vor großen Lücken bei der Regulierung von Digitalwährungen wie Libra gewarnt. Auf die von Facebook geplante Cyberdevise müsse besonders geachtet werden, sagte...

EU-Regulierer warnen vor Kryptogeld Libra

Reuters London/Basel – Europas oberste Bankenaufsichtsbehörde hat vor großen Lücken bei der Regulierung von Digitalwährungen wie Libra gewarnt. Auf die von Facebook geplante Cyberdevise müsse besonders geachtet werden, sagte der Präsident der European Banking Authority (EBA), José Manuel Campa, am Donnerstag. Für solche von privaten Unternehmen organisierte Kryptowährungen gebe es bislang keine ausreichenden Regeln. Sie fielen in ein “großes Loch”.Gegen die von Facebook geplante Libra laufen Notenbanken, Aufseher und Politiker schon länger Sturm. So hat am Donnerstag die Schweizerische Nationalbank (SNB) gefordert, Kryptowährungen wie Libra staatlicher Aufsicht zu unterwerfen. Solche Digitalwährungen hätten das Potenzial, als Zahlungs- und Wertaufbewahrungsmittel größere Verbreitung zu finden als die heute bekannten Kryptowährungen mit oft beträchtlichen Wertschwankungen, sagte SNB-Präsident Thomas Jordan. Damit müssten sich auch Zentralbanken und Regulierer enger um sie kümmern. Wenn die Coins für bargeldlose Zahlungen und zur Wertaufbewahrung eingesetzt würden, seien sie ökonomisch vergleichbar mit Bankeinlagen. “Dann müssen sich die Emittenten an die gleichen Spielregeln wie Banken halten”, sagte er. Neben der Frage, ob für die Emittenten im Einzelfall eine Banklizenz nötig sei, gelte dies auch für Vorgaben zum Anleger- und Datenschutz bis hin zur Bekämpfung von Geldwäsche. – Bericht Seite 4