EU-Risikorat sieht Risiken durch Griechenlandkrise

Börsen-Zeitung, 21.7.2015 dpa-afx Frankfurt - Nach Einschätzung des EU-Risikorats ESRB haben sich die Gefahren für den Finanzsektor in Europa wegen der Griechenlandkrise verstärkt. Die Ereignisse in dem südosteuropäischen Land hätten die Risiken für...

EU-Risikorat sieht Risiken durch Griechenlandkrise

dpa-afx Frankfurt – Nach Einschätzung des EU-Risikorats ESRB haben sich die Gefahren für den Finanzsektor in Europa wegen der Griechenlandkrise verstärkt. Die Ereignisse in dem südosteuropäischen Land hätten die Risiken für die Tragfähigkeit der öffentlichen Finanzen wieder aufleben lassen, hieß es in einem am Montag veröffentlichten Bericht des European Systemic Risk Board (ESRB). Die Organisation zur Risikobewertung ist bei der EZB angesiedelt. Notenbankchef Mario Draghi ist auch der Vorsitzende des ESRB.Allerdings gebe es nur wenige Hinweise darauf, dass sich die Griechenlandkrise auf andere Länder ausbreiten könnte, hieß es weiter in dem Bericht. Die Widerstandsfähigkeit des Finanzsystems in der Europäischen Union sei gestärkt worden. Neben der Griechenlandkrise habe zudem der Konflikt in der Ukraine zur allgemeinen Unsicherheit an den Finanzmärkten beigetragen. Dennoch seien keine daraus folgenden systemischen Risiken für die EU erkennbar, hieß es.Insgesamt sehen die Stabilitätswächter des ESRB dem Bericht zufolge erste Hinweise einer Normalisierung der konjunkturellen Entwicklung in Europa – nach einer langen Krisenphase. Allerdings sei die wirtschaftliche Belebung nach wie vor schwach.Der ESRB ist Teil der europäischen Finanzmarktaufsicht. Die EU-Staaten schufen 2010 gleich mehrere neue Aufsichtsbehörden, die über die Märkte wachen. Das gemeinsame Ziel ist, Schieflagen und Risiken im Finanzsystem rechtzeitig zu erkennen und möglichst frühzeitig gegenzusteuern.