EU will Blockchain kritisch beäugen
fed Brüssel – Das EU-Parlament hat die EU-Kommission offiziell aufgefordert, den zunehmenden Einsatz von Datenbanken und Technologien für Finanztransaktionen systematisch zu beobachten. Mit großer Mehrheit verabschiedete das EU-Parlament am Donnerstag einen Initiativbericht, der die EU-Behörde zur Einrichtung einer Task Force auffordert. Diese Forderung ist zwar rechtlich nicht bindend, hat aber politisches Gewicht. Dem Arbeitskreis sollen hochrangige EU-Beamte ebenso wie Experten aus der Industrie und Wissenschaftler angehören. Sollte sich abzeichnen, dass sich im Zuge der Entwicklungen Risiken auftun, soll die Task Force Alarm schlagen, damit bei Bedarf europäische Regeln vorbereitet werden können.Der federführende Europaabgeordnete Jakob von Weizsäcker sieht die EU sowohl in der Rolle “des genauen Beobachters und perspektivisch des Regulierers” ebenso wie “des potenziellen Anwenders”. Schließlich böten sich attraktive Anwendungschancen für virtuelle Währungen und für Technologien wie Blockchain – eine dezentral auf vielen Servern gepflegte Datenbank, die Transaktionen schnell und sicher ohne zentrale Kontrollinstanz bestätigt und dokumentiert.Ziel der Initiative des EU-Parlaments ist es, diese Möglichkeiten nicht durch voreilige Regulierung im Keim zu ersticken, aber gleichzeitig alle Risiken, die durch die Entwicklungen entstehen, sorgfältig im Blick zu behalten. Dabei soll die Task Force nicht allein die Anwendungen in Zusammenhang mit Finanzdienstleistungen in den Blick nehmen, betont der Sozialdemokrat. Die Technologien erlaubten auch jenseits der Finanzbranche interessante Nutzungsmöglichkeiten.