Übernahme

Euroclear kauft Fondsplattform MFEX

Die seit dem Jahresbeginn zum Verkauf stehende Fondsvertriebsplattform MFEX (Mutual Funds Exchange) wird vom internationalen Verwahrer und Abwickler Euroclear übernommen.

Euroclear kauft Fondsplattform MFEX

ck Frankfurt

– Die seit dem Jahresbeginn zum Verkauf stehende Fondsvertriebsplattform MFEX (Mutual Funds Exchange) wird vom internationalen Verwahrer und Abwickler Euroclear übernommen. Euroclear teilte mit, dass sie sich mit dem Eigentümer, dem Finanzinvestor Nordic Capital, über den Erwerb geeinigt hat. Die Transaktion soll im Verlauf der zweiten Jahreshälfte über die Bühne gebracht werden. Über den Kaufpreis haben die Parteien Stillschweigen vereinbart.

Die Kombination der innovativen Vertriebsplattform von MFEX mit der Nachhandelsexpertise der zu Euro­clear gehörenden Fundsettle schaffe ein überzeugendes Angebot für Fondsvertriebe und Fondsmanagementgesellschaften weltweit, so Euroclear. Mit dieser Transaktion werde erwartet, dass die einander ergänzenden Geschäfte von MFEX und Euroclear durch Erlössynergien erheblichen Wert generieren, indem das Serviceangebot durch die Schaffung einer neuen Einrichtung für den Fondsmarkt und eines führenden globalen Anbieters von Fondsservices ausgeweitet wird.

Die Transaktion hat auch Implikationen für die Deutsche Börse. Denn nun steht ein potenzieller Übernahmekandidat weniger für den Ausbau des Fondsservicegeschäfts ihrer Tochter Clearstream zur Verfügung. Die in Stockholm ansässige MFEX ist mit Assets under Administration in Höhe von 320 Mrd. Euro die zweitgrößte Fondsvertriebsplattform. Der Marktführer (1 Bill. Euro), die in Madrid ansässige Allfunds, steht ebenfalls zum Verkauf. Die Private-Equity-Gesellschaft Hellman & Friedman, die seit November 2017 eine Mehrheit an Allfunds hält, prüft im Rahmen eines Dual-Track-Verfahrens die Veräußerung des Unternehmens entweder über ein IPO oder den Verkauf an einen Interessenten. Laut Bloomberg strebt Hellman & Friedman für Allfunds eine Bewertung von 7 Mrd. bis 10 Mrd. Euro an. Die Deutsche Börse hat sich das angeschaut. Dem Vernehmen nach soll ihr der Preis viel zu hoch sein.