Euronext ist interessiert an Fondsplattform Allfunds
wü Paris
Der paneuropäische Börsenbetreiber Euronext hat ein Auge auf Allfunds geworfen. Er reagierte am Mittwoch auf entsprechende Gerüchte und bestätigte, ein indikatives Angebot für die britische Fondsvertriebsplattform gemacht zu haben. Angaben zum gebotenen Preis machte der Betreiber der Börsen von Amsterdam, Brüssel, Dublin, Lissabon, Mailand, Oslo und Paris nicht. Nach Angaben von Allfunds wird sie durch das Angebot mit 8,75 Euro je Aktie bewertet. Man sei in Gesprächen mit den größten Allfunds-Aktionären, erklärte Euronext. Allerdings sei nicht sicher, dass all dies zu einer verbindlichen Offerte führen werde. Gleichzeitig behalte sich Euronext das Recht vor, die Bedingungen des Angebots zu verändern. Zu den größten Allfunds-Aktionären gehört die Beteiligungsgesellschaft Hellman & Friedman, die über ein Vehikel rund 34% besitzt. BNP Paribas wiederum hält laut Bloomberg als zweitgrößter Aktionär gut 12%. Jeder potenzielle Käufer hätte gewartet, bis sich die EU-Kommission wie erwartet Anfang April zu den sogenannten Kickbacks äußert, meinen die Analysten von Jefferies. Sollten sie verboten werden, hätte dies starke Auswirkungen auf die Fondsbranche. Deshalb habe sich Euronext vielleicht vorbehalten, die Angebotsbedingungen noch einmal zu ändern.
Die Aktie von Allfunds legte am Mittwoch um 17% zu, während das Papier von Euronext 8% nachgab.