Die Private-Equity-Gesellschaft Apax Partners hat sich Medienberichten zufolge für 700 Mill. Pfund die Wirtschaftsprüfungssparte von Evelyn Partners, gesichert. Damit ist in einem monatelangen Verkaufsprozess für das einst unter dem Namen Smith & Williamson bekannte Geschäft eine Entscheidung gefallen.

An dem nach Gebühreneinnahmen siebtgrößten britischen Wirtschaftsprüfer hatten auch Bridgepoint, Bain Capital und Partners Group Interesse gezeigt. Wie die „Sunday Times“ berichtet, gab Apax das höchste Gebot ab. Evelyn Partners befindet sich mehrheitlich im Besitz des Finanzinvestors Permira.

Rund ein Viertel gehört Warburg Pincus. Fortan will sich Evelyn Partners auf die Vermögensverwaltung konzentrieren. Derzeit belaufen sich die Assets under Management auf rund 62 Mrd. Pfund. Die Firma betreibt 28 Niederlassungen in Großbritannien, Irland und auf den Kanalinseln.

Apax liegt mit dem Deal im Trend. Die Private-Equity-Branche zeigt derzeit großes Interesse an Wirtschaftsprüfungsgesellschaften. Die fragmentierte Branche, die derzeit von der Aufsicht kritisch beäugt wird, bietet die Möglichkeit für sogenannte Roll-up-Strategien, sprich: Wachstum durch Zukäufe. Cinven erwarb zuletzt die Mehrheit an Grant Thornton UK. Dabei wurde die Firma mit 1,5 Mrd. Pfund bewertet werden.

New Mountain Capital, der ein großer Teil des US-Geschäfts von Grant Thornton gehört, war eine der größten Rivalinnen von Cinven im Bieterverfahren. Doch offenbar wollten die britischen Partner der Gesellschaft eine gewisse Unabhängigkeit von den Kollegen jenseits des Atlantiks bewahren. EQT, Permira und Carlyle schieden Sky News zufolge schon früher aus dem Prozess aus.