EZB analysiert Aufsichtsräte

Börsen-Zeitung, 15.8.2019 fir Frankfurt - Aufsichtsratsmitglieder von Banken in der Eurozone widmen ihrem Mandat im Durchschnitt 22 Tage pro Jahr und Institut, Vorsitzende des Gremiums 42 Tage. Das geht aus einer Erhebung der EZB-Bankenaufsicht...

EZB analysiert Aufsichtsräte

fir Frankfurt – Aufsichtsratsmitglieder von Banken in der Eurozone widmen ihrem Mandat im Durchschnitt 22 Tage pro Jahr und Institut, Vorsitzende des Gremiums 42 Tage. Das geht aus einer Erhebung der EZB-Bankenaufsicht hervor. Sie widmet sich der Frage, wie viel Zeit Kontrolleure aufwenden, um ihrem Auftrag gerecht zu werden. Dabei zeigt sich, dass die zeitliche Bindung stark von der Größe der Bank abhängt. Wenden Aufsichtsräte und deren Vorsitzende für Banken mit einer Bilanzsumme unter 3 Mrd. Euro im Schnitt jährlich 13 und 27 Tage auf, so beläuft sich der zeitliche Aufwand bei Instituten mit Assets von mehr als 100 Mrd. Euro auf 37 beziehungsweise 94 Tage. 37 % der Mitglieder hätten pro Aufsichtsratssitzung lediglich zwei Tage aufgewendet, inklusive Vor- und Nachbereitung, heißt es.Die Aufsicht will sich nicht generell festlegen in der Frage, wann sie den Zeitaufwand als ausreichend erachtet. Vielmehr verfährt sie in den Eignungsprüfungen für Führungskräfte einzelfallbezogen. Im vergangenen Jahr habe die EZB jedem fünften Kandidaten im Zuge dieser Fit-and-Proper-Tests Verpflichtungen auferlegt oder Vorschläge gemacht, um Bedenken wegen eines zu geringen zeitlichen Einsatzes für das Mandat auszuräumen, wird mitgeteilt.