EZB-Bankenaufsicht fordert mehr Befugnisse

Nouy hadert mit nationalen Wahlrechten

EZB-Bankenaufsicht fordert mehr Befugnisse

bn Frankfurt – Die Europäische Zentralbank (EZB) fordert mehr Kompetenzen in der Bankenaufsicht. Danièle Nouy, Chair des obersten Aufsichtsgremiums des Single Supervisory Mechanism (SSM), verlangte am Montag mehr Möglichkeiten zur Harmonisierung nationaler Optionen und Wahlrechte in der Bankenaufsicht sowie eine Verlagerung aufsichtlicher Befugnisse von der nationalen auf die EZB-Ebene. Um die Harmonisierung zu forcieren, macht sie sich zudem für vermehrte EU-Vorgaben in Form unmittelbar geltender Verordnungen anstelle von zunächst in nationales Recht zu übersetzenden Richtlinien stark.Von den Vorschlägen zur Überarbeitung der EU-Eigenkapitalrichtlinie CRD IV zeigte sie sich enttäuscht. Es “hätte mehr getan werden können, um die verbliebenen Optionen und Wahlrechte zu harmonisieren”, erklärte sie. Auch forderte sie für die EZB die Befugnis, im Zuge des Brexits nach Euroland umziehende Broker-Dealer zu systemrelevanten Einheiten zu erklären, welche unter EZB-Aufsicht fallen. Bundesbank-Vorstandsmitglied Andreas Dombret bezeichnete den Brexit als “für Banken beherrschbar”. Allerdings seien zeitige, gründliche und umfassende Vorbereitungen nötig.—– Bericht Seite 2