EZB beraumt Umfrage zum Zinsrisiko an

Börsen-Zeitung, 1.3.2017 bn Frankfurt - Nach der deutschen Finanzaufsicht beraumt auch Europas Bankenaufsicht eine Umfrage zu den Effekten des Zinsumfelds an. Am Dienstag kündigte die Europäische Zentralbank (EZB) eine Sensitivitätsanalyse der von...

EZB beraumt Umfrage zum Zinsrisiko an

bn Frankfurt – Nach der deutschen Finanzaufsicht beraumt auch Europas Bankenaufsicht eine Umfrage zu den Effekten des Zinsumfelds an. Am Dienstag kündigte die Europäische Zentralbank (EZB) eine Sensitivitätsanalyse der von ihr direkt beaufsichtigten Banken mit Blick aufs Bankenbuch an. Die Ergebnisse sollen in die aufsichtliche Überprüfung und Bewertung (SREP) 2017 einfließen, aber nicht als verpflichtende Kapitalvorgabe, sondern als Kapital-“Empfehlung”, die nicht öffentlich wird. Insgesamt soll sich der Kapitalbedarf der Banken nicht verändern, wie es heißt. Die Deutsche Bundesbank hatte 2013 erstmals von Deutschlands Banken Informationen zur Ertragskraft im Zinstief angefordert. Im zweiten Halbjahr folgt eine Neuauflage, allerdings ist die Aufsicht über die systemrelevanten Banken inzwischen auf die EZB übergegangen. Im Zuge der Übung müssen 110 Institute der EZB Schätzungen liefern, wie sich sechs vom Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht konzipierte Zinsschocks auf Dreijahressicht aufs Kapital und die Ergebnisrechnung auswirken dürften.Ebenfalls am Dienstag wollte die EZB zudem einen 150 Seiten starken Leitfaden zu internen Modellen von Banken vorlegen. Bis mindestens Ende 2018 will sie die Modelle prüfen, um deren “Glaubwürdigkeit zu erhöhen und deren Angemessenheit zu bestätigen”. Der Baseler Ausschuss betrachtet interne Modelle skeptisch, die EZB und die deutsche Finanzaufsicht halten sie für grundsätzlich verlässlich.Wie unterdessen die Deutsche Bundesbank mitteilte, benötigen sieben international aktive deutsche Banken 47,4 Mrd. Euro an stabilen Finanzierungsmitteln, um die Anforderungen der 2018 in Kraft tretenden Net Stable Funding Ratio zu erfüllen. 32 kleineren Instituten fehlen 16 Mrd. Euro.