bg Frankfurt – Die frisch gebackene EZB-Direktorin Sabine Lautenschläger hat der Kreditwirtschaft auf einem Symposium der Bundesbank zur Finanzstabilität gute Fortschritte beim Kapitalaufbau bescheinigt. Europäische Institute seien fünf Jahre nach Auflegung der Regulierungsmaßnahmen von Pittsburgh “deutlich krisenfester geworden” und zeigten eine in Summe stark verbesserte Eigenkapitalqualität. Allerdings sei die Implementierung von aufsichtsrechtlichen Maßnahmen natürlich noch nicht abgeschlossen. Diesem Umstand trage man durch Übergangsfristen Rechnung.Lautenschläger zeigte sich fest entschlossen, beim laufenden Comprehensive Assessment der Bankbilanzen durch die EZB keine Kompromisse zuzulassen. Entsprechende Befürchtungen über eine Aufweichung der Kriterien, um insbesondere Finanzinstituten aus der Euro-Peripherie entgegenzukommen, machen am Frankfurter Finanzplatz schon lange die Runde. Dafür ist bei der EZB-Direktorin keinerlei Toleranz vorhanden. “Wir haben die Chance aufzuräumen und wir sollten sie nutzen.” Für sie steht außer Frage, dass die Länder wie gefordert nationale Absicherungen bereitstellen, um Banken aufzufangen, die beim Stresstest durch das Raster fallen.Lautenschläger zeigte sich zudem überzeugt, dass Risikoprämien für Staatsanleihen kommen werden. Finanzminister Wolfgang Schäuble empfiehlt der EZB, “im Stresstest erste Schritte in diese Richtung zu gehen”. Notenbankchef Mario Draghi hatte Mitte Dezember angekündigt, dass auch Staatsanleiheportfolios gestresst würden, Details zum Grad der Belastung aber offengelassen.—– Bericht Seite 3