EZB besorgt wegen Immobilienmarkts
Reuters Frankfurt
Der in Teilen der Eurozone überhitzende Immobilienmarkt ruft die EZB auf den Plan. Die Überbewertung in gewissen Wohnmärkten greife weiter um sich, warnte EZB-Vizechef Luis de Guindos am Donnerstag. Es sei an der Zeit, darüber nachzudenken, mit Blick auf die Risiken für das Finanzsystem als Ganzes Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Die deutschen Finanzaufseher haben bereits Schritte in dieser Richtung in die Wege geleitet: Sie wollen wegen zunehmender Risiken im Finanzsystem und hoher Immobilienpreise wieder ein größeres Krisenpolster von den Banken verlangen. Die Finanzaufseher planen, den antizyklischen Kapitalpuffer von aktuell 0 auf 0,75% anzuheben. Dabei geht es um einen Aufschlag auf andere Reserven, der zur Abfederung von Konjunkturabschwüngen dient. Zudem soll für Wohnimmobilienkredite ein zusätzlicher sektoraler Puffer von 2% eingeführt werden.
Die Bundesbank warnt bereits seit längerem vor Übertreibungen am Immobilienmarkt. Auch die EZB hat den starken Anstieg der Häuserpreise im Euroraum als „Grund zur Sorge“ bezeichnet.