EZB regelt NPL unerwartet milde
Reuters Frankfurt – Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihre Anforderungen für den Abbau von Problemdarlehen der Geldhäuser abgemildert. Damit ziehen die EZB-Bankenaufseher die Konsequenz aus einer neuen EU-Verordnung, die das Europäische Parlament auf den Weg gebracht hat, wie sie am Donnerstag mitteilten. Um die Regeln zum Abbau von notleidenden Krediten (NPL) war hart gerungen worden. Ursprünglich wollte die EZB den Banken schärfere Vorgaben machen.Die neuen Vorgaben für die Banken sehen laut EZB vor, dass für unbesicherte Problemdarlehen erst nach drei Jahren Vorsorge getroffen werden muss, für besicherte Darlehen nach sieben Jahren. Für Wackelkredite, die durch Immobilien abgesichert sind, haben die Banken neun Jahre Zeit.Die EZB wollte von den Instituten zunächst einen rascheren Abbau verlangen. Doch ihre Vorschläge waren zum Teil auf scharfe Kritik gestoßen, vor allem in Italien.Im ersten Quartal 2019 haben die großen Kreditinstitute in der Eurozone noch faule Kredite über 587 Mrd. Euro mit sich herumgeschleppt. Sie sind eine Folge der jahrelangen Wirtschaftsflaute in vielen Ländern im Anschluss an die Finanzkrise vor gut zehn Jahren.