EZB relativiert Berichte über Bilanztest

Nachrichtenagentur meldet etliche Durchfaller

EZB relativiert Berichte über Bilanztest

bn/dpa-afx Frankfurt – Die Europäische Zentralbank (EZB) hat am Mittwoch Berichte über in ihrem Bilanztest scheiternde Banken relativiert. Das Comprehensive Assessment sei noch nicht beendet, endgültige Ergebnisse noch nicht an Banken versendet, teilte sie mit. Bis Publikation der Resultate am Sonntag seien jegliche Medienberichte über den Ausgang der Tests “hochspekulativ”.Die teilnehmenden Banken werden am heutigen Donnerstag das endgültige Ergebnis erfahren. Bisher hatte die Notenbank in den zurückliegenden Wochen nur Teile der Ergebnisse mit ihnen besprochen. Bis Samstag sollen die Institute der Publikation ihres Resultats zustimmen. Der EZB-Rat wird dann am Sonntagmorgen zusammentreten, um die Ergebnisse zu besprechen. Für 12 Uhr mittags ist dann die Publikation geplant.Zur Wochenmitte waren Spekulationen hochgekocht, wie die wichtigsten Banken Eurolands abschneiden werden. So meldete die spanische Nachrichtenagentur EFE ohne Angabe von Quellen, mindestens elf Banken seien durchgefallen: drei griechische, drei italienische, zwei österreichische, eine zyprische, eine portugiesische und womöglich eine belgische Bank. Beim Vermögensverwalter Pimco geht man unterdessen davon aus, dass insgesamt 18 Geldhäuser der 130 die Prüfung nicht bestanden haben. Reuters berichtete unter Berufung auf drei mit dem Vorgang vertraute Personen, bei der HSH Nordbank deute nach Gesprächen mit den Prüfern alles darauf hin, dass die Landesbank durchgekommen sei. Auch bei anderen deutschen Geldhäusern dürften Finanzkreisen zufolge keine größeren Kapitallücken zum Vorschein kommen. Der staatliche zyprische Rundfunk (RIK) zitierte am Mittwoch daraufhin eine Quelle “auf höchster Ebene”, der Bericht aus Spanien stimme nicht. In Athen berichtete unterdessen die dortige Finanzpresse unter Berufung auf hochrangige Bankenkreise, alle vier griechischen Banken würden die Stresstests – mit einem kleinem Zusatz-Kapitalbedarf – bestehen.Als scheiternder Kandidat gilt schon seit längerem Österreichs ÖVAG, die jüngst ihre Abwicklung ankündigte. Ihr von EFE als Durchfaller genannter Konkurrent Erste Group zeigte sich am Mittwoch zuversichtlich: “Ausgehend von unseren Gesprächen mit den Aufsehern haben wir keine Indikation, dass wir nicht bestehen”, sagte ein Sprecher.