EZB schlägt Plattformen für faule Kredite vor

Fehlende Transparenz behindert den Markt

EZB schlägt Plattformen für faule Kredite vor

sto Frankfurt – Der Milliardenberg an faulen Krediten bei Banken der Eurozone könnte nach Ansicht der Europäischen Zentralbank (EZB) mit Hilfe von Handelsplattformen schneller abgebaut werden. Einen entsprechenden Vorschlag enthält der EZB-Bericht zur Finanzstabilität, der morgen veröffentlicht wird. Fehlende Transparenz über die Non-Performing Loans (NPL) verhindere aktuell einen funktionstüchtigen Markt für den Verkauf dieser Darlehen, heißt es in einem Fachaufsatz. Ein elektronisches System könnte entsprechende Daten anbieten, die Prüfungskosten senken, den Handel der NPL erleichtern und somit mehr Investoren anlocken. Aktuell lägen noch 921 Mrd. Euro an faulen Krediten auf den Bilanzen der Banken der Eurozone – 6,1 % des gesamten Kreditbestands.Die fehlenden Informationen über die Kreditqualität erschwerten die Bewertung der Bestände. Dies könnte zu niedrigeren Verkaufspreisen führen, so die EZB. Jedenfalls seien derzeit große Unterschiede zu beobachten zwischen den Preiswünschen der Banken für die Kreditbestände sowie den Angeboten von Interessenten. Nur wenige große Investoren kauften überhaupt aktuell die kritischen Bestände auf, so dass es hier schon eine starke Marktkonzentration gebe, moniert die EZB. Auch drücke der Mangel an Interessenten zusätzlich auf die Preise für die Kreditpakete. Das Kapital entlastenNeutrale Plattformen, die von den betroffenen Banken aufgebaut werden sollten, könnten nach Ansicht der EZB den Markt funktionstüchtig machen. Durch mehr Liquidität könnten die Banken dann bessere Preise erzielen, ihr Kapital entlasten und die für die Finanzstabilität gefährlichen Risiken abbauen. Handelsplattformen könnten durch Standardisierung und verlässliche Kreditdaten die Prüfungskosten von Interessenten reduzieren, denen wiederum die Expertise für das Überprüfen von Darlehensbeständen fehle, heißt es weiter.