EZB spricht mit 25 Banken über EU-Lizenz
Reuters Frankfurt – Die Europäische Zentralbank (EZB) führt aktuell mit 25 Geldhäusern fortgeschrittene Gespräche über eine Banklizenz nach dem Ausscheiden Großbritanniens aus der Europäischen Union (EU). Würden auch andere Finanzdienstleister wie zum Beispiel Investment-Häuser hinzugerechnet, steige die Zahl auf 37, sagte die oberste Bankenwächterin der EZB, Danièle Nouy, am Montag auf einer Konferenz in Frankfurt.Großbritannien will die EU Ende März 2019 verlassen. Das zwingt viele internationale Finanzdienstleister zum Umbau, die derzeit noch von London aus ihre Europa-Geschäfte betreiben. Denn nach dem EU-Ausstieg des Landes können sie voraussichtlich keine Produkte mehr in den verbleibenden 27 EU-Ländern verkaufen. Dafür erforderlich ist dann eine Lizenz in einem EU-Mitgliedstaat.Insgesamt habe die EZB mit 50 bis 60 Finanzunternehmen gesprochen, sagte Nouy. Die Französin hatte die Institute wiederholt dazu aufgerufen, mit den Anträgen für Banklizenzen in einem EU-Land nicht zu lange zu warten, da deren Bearbeitung Zeit benötige. Die EZB ist seit Herbst 2014 für die Aufsicht über die großen Kreditinstitute im Euroraum zuständig. Aktuell überwacht sie 118 Institute, darunter auch die Deutsche Bank und die Commerzbank.