Fast jeder Zweite könnte auf Bankfilialen verzichten
fir Frankfurt
Der Anteil jener, die ausschließlich Online-Banking nutzen und keine Filialen mehr aufsuchen, wächst in Deutschland weiter. 41% geben dies einer aktuellen Umfrage des Digitalverbands Bitkom zufolge an, nach 38% im vergangenen Jahr und 29% im Jahr 2018. Weitere 46% erledigen demnach ihre Bankgeschäfte hauptsächlich online und gehen ab und zu auch in eine Bankfiliale. 2020 hatten das 53% gesagt. 12% der Befragten suchen überwiegend eine Filiale auf und nutzen nur gelegentlich Online-Banking. 2020 lag der Anteil derer, die so vorgehen, bei 7%. Fast jedem zweiten Deutschen (45%) würde nichts fehlen, wenn es keine Bankfilialen mehr gäbe. Der Bitkom hat 1 004 Menschen in Deutschland ab 16 Jahren befragen lassen. „Die klassische Filiale von Bank oder Sparkasse gerät immer stärker unter Druck“, kommentiert Bitkom-Präsident Achim Berg die Erhebung einer Mitteilung von Dienstag zufolge.
Die Umfrage zeigt auch, dass die Bindung zur Hausbank weiter abnimmt. Erstmals habe mehr als die Hälfte (51%) schon einmal die hauptsächlich genutzte Bankverbindung gewechselt. Vor einem Jahr hatten das 47% gesagt, 2018 noch 34%. Gründe zum Kontowechsel sind verbesserte Möglichkeiten, kostenlos Geld an Automaten abzuheben (71%), geringere Gebühren (67 %), eine kostenlose Kreditkarte (59%) sowie ein besserer Kundenservice (56%). Nachhaltigkeitskriterien spielten für 45% eine Rolle.
Zwei Drittel verwenden für ihre Online-Bankgeschäfte das Handy. Vor drei Jahren sagten dies noch 52%. Erstmals setze nun die Hälfte der ab 65-Jährigen, die Online-Banking nutzen, dafür das Smartphone ein, heißt es.