Fed arbeitet an Erleichterung bei Kapitalanforderungen

US-Notenbank passt Leverage Ratio an Basel III an

Fed arbeitet an Erleichterung bei Kapitalanforderungen

sp New York – Die US-Notenbank Federal Reserve arbeitet laut US-Medienberichten mit Hochdruck auf eine Erleichterung bei Kapitalanforderungen für US-Banken hin. Konkret schreiben die Mitarbeiter der Fed derzeit an einer Neufassung der Leverage Ratio Rule, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Insider. Damit sollten die Anforderungen an US-Banken besser auf den im Dezember gefundenen Kompromiss im Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht abgestimmt werden, heißt es weiter. Nach dem Abschluss des Regelwerks Basel III hatten der Ausschuss und die European Banking Authority (EBA) vorgerechnet, dass die US-Banken einer Entlastung entgegensehen, während die Mindestkapitalanforderungen an Europas Großbanken im prozentual knapp zweistelligen Bereich steigen dürften (vgl. BZ vom 9.12.2017).Der Vorschlag der US-Notenbank zur Neufassung der Leverage Ratio Rule für Großbanken umfasse zwar eine neue Gebühr, führe insgesamt aber dennoch zu einer Senkung der Kapitalanforderungen, heißt es unter Berufung auf Personen, die mit dem Vorgang vertraut sind. Kritik an dem in Arbeit befindlichen Entwurf kommt demnach vom Einlagensicherungsfonds Federal Deposit Insurance Corp (FDIC), der weiterhin unter der Leitung des noch vom ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama berufenen Martin Gruenberg steht. Anpassungen der Kapitalanforderungen von Banken müssen im Allgemeinen sowohl die US-Notenbank als auch die FDIC sowie die im Finanzministerium angesiedelte Aufsichtsbehörde OCC (Office of the Comptroller of the Currency) zustimmen.”Die Saat für Bankenkrisen wird von den Instituten und ihren Aufsehern dann ausgebracht, wenn sie die größte Zuversicht haben, dass der Horizont frei ist”, sagte Gruenberg im Dezember. Seine designierte Nachfolgerin, die von Trump als FDIC-Chair nominierte Anwältin Jelena McWilliams, wird in der nächsten Woche zur Anhörung vor dem Senat erwartet, der die Personalie danach bestätigen dürfte.