Geldvermögen

Feuerprobe für neue Aktienkultur

Trotz fallender Märkte greifen die Bundesbürger zu Aktien und Fonds, anstatt das Geld auf das Konto zu schieben. Die aktuelle Krise stellt die Aktienkultur in Deutschland aber absehbar auf die Probe.

Feuerprobe für neue Aktienkultur

jsc

Eine lebendige Aktienkultur, so lautete über viele Jahre eine häufig formulierte Klage, gebe es in Deutschland nicht. Oft folgte dann ein Verweis auf den Neuen Markt und die T-Aktie, garniert mit der Warnung, die Bestände auf den Bankkonten verlören auf lange Sicht nach Abzug der Inflation massiv an Wert. Und heute? Da hält der Appetit auf einen Einstieg am Kapitalmarkt zumindest vorerst an, während der hohe Zu­strom auf Bankkonten massiv ab­ebbt, wie die Bundesbank für das erste Quartal meldet. Klar, die eine oder andere Delle wird auch die Aktien- und Fondsnachfrage in Deutschland noch erleben, die Bör­senunruhe schwächt den Reiz der Märkte und die Inflation schmälert die Einkommen. Aber die Erfahrung um die Jahrtausendwende verblasst, Fondssparpläne sind verbreitet und ein nachhaltiger Anlegerschock blieb bisher aus. Es gibt also bereits eine Aktienkultur in Deutschland, die stärker um sich greift als noch vor etlichen Jahren. Ob das neue Band zum Kapitalmarkt tatsächlich hält, wird sich in der Krise aber noch zeigen müssen. Die Feuerprobe läuft.