Tausende Bundesbürger befragt

Filialschließungen stellen jeden Vierten vor große Probleme

Jeder vierte Deutsche sieht sich vor große Probleme gestellt, wenn in seinem Umfeld Bankfilialen geschlossen werden. Am meisten treibt die Bürger in solchen Fällen die Befürchtung um, schwieriger an Bargeld zu kommen.

Filialschließungen stellen jeden Vierten vor große Probleme

Filialschließungen stellen jeden Vierten vor große Probleme

Schwierigere Bargeldbeschaffung treibt Großteil der Deutschen um, wenn Niederlassungen aufgegeben werden – Umfrage

fir Frankfurt

Die meisten Deutschen wissen noch sowohl einen Geldautomaten als auch eine Bankfiliale in ihrer Nähe, wie eine Studie der Marktforschungsgesellschaft Yougov zeigt. Die Zahl der Filialen hierzulande schrumpft jedoch seit Jahren beständig, und Schließungen stellen etwa jeden vierten Bürger vor „große Probleme“, wie die im März vorgenommene Umfrage unter mehr als 2.000 Menschen offenlegt.

Allein im vergangenen Jahr verschwanden 945 Filialen, was laut Bundesbank einem Rückgang um 4,6% entspricht. Zum Jahresende bestanden noch 19.500 Niederlassungen.

Komplizierter auf dem Land

Gut ein Drittel aller Befragten gibt an, von Filialaufgaben zwar betroffen zu sein, dies aber nicht als großes Problem anzusehen. Ein weiteres Drittel zeigt sich davon gänzlich ungerührt. Kaum verwunderlich zeigen sich – wenn auch keine sehr großen – Unterschiede zwischen Bewohnern ländlicher Regionen, von denen 31% sagen, dass sie Filialschließungen vor große Herausforderungen stellen, und Menschen in Städten, von denen dies 25% kundtun. Auch das Alter spielt in der Bewertung eine Rolle. Sind 30% der 45- bis 54-Jährigen der Meinung, dass Filialschließungen ein großes Problem darstellen, so erklärt das nur jeder Fünfte der 18- bis 24-Jährigen.

37 Prozent missen Bankberatung

Losgelöst vom Wohnort missen die meisten Verbraucher im Falle einer Filialschließung zuvorderst die Möglichkeit, Bargeld abheben zu können. Von allen Befragten sagen das 57%. Von den Städtern sind 55% dieser Ansicht, von den auf dem Land Lebenden 65%. Eine weniger wichtige Rolle spielt die Bankberatung: 37% fürchten, diese nur noch schwerlich in Anspruch nehmen zu können, wobei hier keine Unterschiede zwischen Städtern und Landbewohnern bestehen.

Im Supermarkt Geld holen

Als Möglichkeit, an Bargeld zu kommen, verweist im Schnitt jeder Zweite auf Supermärkte. Insbesondere Älteren würde das der Umfrage zufolge helfen. Um die Effekte von Filialschließungen zu mildern, gibt jeder Vierte an, auf ein Onlinekonto umzusteigen, fast jeder Fünfte führt mobile Filialen an, die regelmäßig Ortschaften anfahren. Jeder Dritte hält den gemeinsamen Betrieb von Filialen durch mehrere Kreditinstitute für hilfreich, so wie es beispielsweise Taunus Sparkasse und Frankfurter Volksbank mit ihren Finanzpunkten tun.

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