Finance Watch warnt vor laxerer Bankenaufsicht

Börsen-Zeitung, 12.3.2020 ahe Brüssel - Die europäischen Verbraucherschützer von Finance Watch haben EU-Politik und Regulierungsbehörden davor gewarnt, die Bankengesetzgebung angesichts der Coronakrise zu lockern. "Es wäre widersprüchlich, die...

Finance Watch warnt vor laxerer Bankenaufsicht

ahe Brüssel – Die europäischen Verbraucherschützer von Finance Watch haben EU-Politik und Regulierungsbehörden davor gewarnt, die Bankengesetzgebung angesichts der Coronakrise zu lockern. “Es wäre widersprüchlich, die aufsichtsrechtlichen Vorgaben gerade dann zu aufzuweichen, wenn sie am meisten gebraucht werden”, warnte der Verband. Die EU habe seit der letzten Finanzkrise daran gearbeitet, ein Bankensystem aufzubauen, das besser in der Lage sei, Krisen zu widerstehen. Es mache keinen Sinn, dieses genau dann rückgängig zu machen, wenn eine Krise zu kommen scheine.Finance Watch lehnte insbesondere drei mögliche Maßnahmen ab: eine großzügigere Auslegung, was als “notleidende Kredite” (NPLs) anzusehen ist, eine Verschiebung von Stresstests sowie die Aufgabe von antizyklischen Puffern durch die makroprudenziellen Behörden. Andernfalls liefen die politischen Entscheidungsträger in Gefahr, dass die Lasten von unterkapitalisierten Banken erneut auf die Schultern der Steuerzahler gelegt würden und diese dann möglicherweise wieder zur Bankenrettung herangezogen würden, warnte der Finanzverband. Die Aufsichtsbehörden brauchten die richtigen Informationen, um die richtigen Entscheidungen zu treffen. Die Krise verschwinde nicht, wenn die Aufsicht “blind” sei.