ste Hamburg – Im Wettbewerb der deutschen Finanzstandorte sieht sich Hamburg im Aufwind. Nach der erstmaligen Berücksichtigung im Global Financial Centres Index (GFCI) der Londoner Denkfabrik Z/Yen, der neben Frankfurt und München seit September einen dritten deutschen Finanzplatz unter den weltweit 92 bewerteten Standorten aufführt, habe man sich vorgenommen, in diesem Index weiter aufzusteigen, “um unternational noch mehr aufzufallen”, sagte Harald Vogelsang, Vorstandssprecher der Hamburger Sparkasse (Haspa) und seit Herbst 2013 auch Vorstandsvorsitzender der vor zehn Jahren gegründeten Hamburger Finanzplatzinitiative, im Interview der Börsen-Zeitung.Dazu will der Finanzplatz Hamburg stärker für den Standort an der Elbe werben. Erstmals stellte die Initiative den Standort vor wenigen Wochen extern vor – in London. Man wolle aber “nicht zu denen gehören, die versuchen, den Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union auszunutzen und dem Finanzplatz London Wasser abzugraben”, betonte Vogelsang mit Verweis auf jahrhundertealte Beziehungen zwischen Hamburg und London. Diese Achse sei immer intakt geblieben. “Wir sind nach London gefahren ,to make friends`.” Viele Unternehmen auf der Insel seien durch den Brexit gezwungen, sich neue Standbeine zu suchen. “Es wird kleine und mittelgroße Unternehmen geben, die darüber nachdenken, ob es in Deutschland immer Frankfurt sein muss oder ob es nicht Standorte gibt, zu denen eine emotionale Beziehung besteht.”Im geplanten Verkauf der HSH Nordbank sieht Vogelsang, dessen Sparkasse künftig das größte Kreditinstitut mit Hauptsitz am Finanzplatz Hamburg sein wird, keinen besonderen Bedeutungsverlust für den Standort, der in den vergangenen Jahrzehnten als Versicherungsplatz Profil verlor. Wenn man Veränderungen im Bankensektor analysiere, müsse man “das ganze Land im Blick haben”, erklärte er. Im Standortwettbewerb gut positioniert sieht sich Hamburg bei den Fintechs. Es gebe nicht wenige, die die Fintech-Szene in Hamburg vor Frankfurt sähen.—– Interview Seite 3