Finanzwächter für mehr Kontrolle der Clearinghäuser

Börsen-Zeitung, 5.5.2020 Reuters London/New York - Clearinghäuser sollen nach Ansicht der internationalen Finanzaufseher strenger reguliert werden. Die als Reaktion auf die Finanzkrise 2008 vorgeschriebene verstärkte Nutzung der Clearinghäuser habe...

Finanzwächter für mehr Kontrolle der Clearinghäuser

Reuters London/New York – Clearinghäuser sollen nach Ansicht der internationalen Finanzaufseher strenger reguliert werden. Die als Reaktion auf die Finanzkrise 2008 vorgeschriebene verstärkte Nutzung der Clearinghäuser habe zwar die Transparenz im Finanzsystem erhöht, stellte der Finanzstabilitätsrat (FSB) am Montag fest. Jetzt gelte es jedoch sicherzustellen, dass sie nicht selbst zum Risiko für das Finanzsystem werden. Der FSB überwacht im Auftrag der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20) die Risiken für das weltweite Finanzsystem.Die nationalen Aufsichtsbehörden sollten dem FSB zufolge daher genauer prüfen, ob die Clearinghäuser über genügend Mittel verfügen, um auch mit großen Verlusten umgehen zu können. Zudem solle untersucht werden, Gläubiger im Notfall an den Kosten für die Rettung eines Clearinghauses zu beteiligen. In den vergangenen Jahren ist die Bedeutung von Firmen wie der Deutsche-Börse-Tochter Eurex Clearing oder der LSE-Tochter LCH Clearnet kräftig gestiegen. Allein die LCH wickelte im ersten Quartal ein Rekordvolumen von 402 Mrd. Dollar an Zinsderivaten ab. Bei Verlusten von Clearinghäusern müssen ab einer bestimmten Höhe üblicherweise die Clearinghaus-Mitglieder wie etwa Banken, und in einigen Fällen auch Kunden, die Kosten mittragen.