Finanzwirtschaft dringt bei Benchmarks auf mehr Zeit

Verlängerung der EU-Regeln bis Ende 2025 gefordert

Finanzwirtschaft dringt bei Benchmarks auf mehr Zeit

ahe Brüssel – In der Debatte um Änderungen in der Benchmark-Verordnung, die die EU insbesondere auf ein Ende des London Interbank Offered Rate (Libor) vorbereiten sollen, hat sich jetzt ein breites Bündnis europäischer Finanzverbände für eine mehrjährige Verlängerung der aktuellen Regelungen starkgemacht. Ebenso wie auch schon von den EU-Staaten vorgeschlagen, plädieren die Verbände dafür, dass EU-beaufsichtigte Unternehmen Benchmarks von Drittländern noch bis Ende 2025 verwenden dürfen.Nach derzeitigem Stand laufen die Regelungen Ende 2021 aus. Die EU-Kommission hatte im Juli einen Vorschlag veröffentlicht, der gesetzliche Rahmenbedingungen schaffen soll, um bis zum Auslaufen des Libor einen Ersatz einführen zu können. Einen solchen Mechanismus sieht die heutige Verordnung noch nicht vor. Hierzu läuft derzeit das europäische Gesetzgebungsverfahren.In dem nun veröffentlichten gemeinsamen Papier der Finanzwirtschaft äußerten insgesamt 14 Verbände die Ansicht, dass eine Verlängerung bis Ende 2025 dringend erforderlich ist, um zu verhindern, dass EU-Unternehmen auf den Weltmärkten einem Wettbewerbsnachteil ausgesetzt werden. Den politischen Entscheidungsträgern in Brüssel müsse außerdem Zeit gegeben werden, um eine umfassende Überprüfung des derzeitigen Drittlandregimes vorzunehmen.Die Verbände verwiesen zugleich auf Einschränkungen durch das Äquivalenz-, das Anerkennungs- und das Genehmigungsregime. Die von der EU beaufsichtigten Unternehmen hätten kaum Möglichkeiten, sich auf Nicht-EU-Benchmarks zu stützen, die nach dem bestehenden Drittlandregime qualifiziert seien, hieß es.Initiiert wurde der Aufruf an die Gesetzgeber von der International Swaps and Derivatives Association (ISDA). Angeschlossen hat sich ein breites Bündnis, zu dem unter anderem der Europäische Bankenverband (EBF), die europäischen Verbände der Sparkassen (ESBG), der öffentlichen Banken (EAPB), der Versicherer sowie der Fondsbranche (Efama) gehören.