Der Online-Broker FlatexDegiro hat in der ersten Jahreshälfte ein operatives Ergebnis (Ebitda) von 89,1 Mill. Euro erzielt und damit zwei Drittel mehr als im Vorjahreszeitraum mit 53,2 Mill. Euro. Davon erzielte die Gesellschaft, die nach eigenen Angaben 2,3 Millionen Kunden zählt, im zweiten Quartal gut 37 Mill. Euro nach −3,3 Mill. Eu­ro ein Jahr zuvor. Die Umsatzerlöse gingen im Jahresvergleich im Halbjahr um 7% auf knapp 210 Mill. von 226 Mill. Euro zurück. Dabei normalisierten sich die Handelsaktivitäten wieder auf Vor-Corona-Ni­veau, teilte FlatexDegiro am Dienstag mit. Über deren Handelsplattform abgewickelte Transaktionen nahmen demnach im ersten Halbjahr auf 38,1 Millionen ab nach 53 Millionen im sehr handelsstarken ersten Halbjahr 2021 – ein Rückgang von 28%. Im Zusammenhang mit langfristigen, variablen Vergütungen löste FlatexDegiro im ersten Halbjahr Rückstellungen von 7,3 Mill. Euro auf, hieß es.

Für das Gesamtjahr geht FlatexDegiro-Chef Frank Niehage davon aus, einen Umsatz von 400 Mill. bis 440 Mill. Euro zu erreichen und damit in etwa das Niveau des, wie es heißt, Rekordjahres 2021 mit 417,6 Mill. Euro. Zudem erwartet er, dass FlatexDegiro 75 bis 85 Millionen Transaktionen abwickeln wird. Das Management bekräftigte die Prognose, in diesem Jahr brutto insgesamt 600000 bis 700000 Neukunden­accounts gewinnen zu können. Positive Ergebniseffekte aus der für den Spätsommer oder Herbst vorgesehenen Erweiterung des Leistungsspektrums um den Kryptohandel und aus Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank seien in der Prognose noch nicht berücksichtigt.

Das erste Halbjahr 2022 bezeichnete Niehage der Mitteilung zufolge als eine Herausforderung für alle Akteure am Kapitalmarkt. FlatexDegiro habe in diesem Umfeld eine „außerordentlich solide operative Entwicklung“ genommen. Nach wie vor wachse das Unternehmen in der Neukundengewinnung schneller als die Wettbewerber und stelle weiter Personal ein, wird Niehage zitiert.