FlatexDegiro will im deutschen Krypto-Trading Maßstäbe setzen
FlatexDegiro hat einen neuen Kryptohandel aufgesetzt, der nach einem besonderen Handelsmodell funktionieren soll, das marktgerechte Referenzpreise und enge Spreads auch für große Orders garantiert. Das sorge für niedrige und vorhersehbare implizite Kosten, heißt es in einer Mitteilung vom Montag. Bei dem Angebot arbeitet FlatexDegiro für den Tradeflow mit der Wertpapierhandelsbank Tradias zusammen, die Verwahrung übernimmt Tangany. Beide Partner werden von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) beaufsichtigt.
Bildung eines Mittelwerts über mehrere Handelsplätze
Bei dem Handelsmodell wird eine übergreifende Methode zur Ermittlung des Referenzpreises eingesetzt. Tradias stelle dabei für für jede Kryptowährung den Referenzpreis fortlaufend als Mittelwert aus mehreren liquiden Handelsplätzen, heißt es. Die Spreads für liquide und weniger liquide Kryptowährungen unterscheiden sich in der Regel leicht, in beiden Fällen seien die engen Spreads aber für Ordergrößen im deutlich fünfstelligen Euro-Bereich und damit für übliche Ordergrößen von Privatanlegern sichergestellt. In den Handel kommen zunächst 20 Kryptowährungen - der Frankfurter Broker will mit dem Angebot „neue Maßstäbe in Bezug auf Gesamtkosten und Preistransparenz“ setzen. Kunden zahlen 0,6% des Orderwerts als Gesamtkosten, bei weniger liquiden Kryptowährungen sind es 0,7%. Diese Gesamtkosten umfassen den sogenannten Spread und eine Ordergebühr in Höhe von 0,5%.
Weitere Krypto-Produkte in Vorbereitung
„Kryptowährungen ergänzen unser breites Produktportfolio um eine relevante Anlageklasse. Mit marktgerechten Referenzpreisen, sehr engen Spreads und niedrigsten Ordergebühren wollen wir für unsere Kunden das führende Krypto-Angebot in Deutschland schaffen“, so Oliver Behrens, CEO von FlatexDegiro. Verfügbar ist der Krypto-Handel zunächst für deutsche Kunden, die sich auf einer Warteliste registrieren können und dann sukzessive freigeschaltet werden. Als weitere Märkte folgen im kommenden Jahr Österreich und mit dem Produktstart auf Degiro die Niederlande sowie weitere europäische Wachstumsmärkte. Perspektivisch will FlatexDegiro zusätzliche Produkte und Features einführen, wie zum Beispiel Staking und Krypto-Sparpläne.
Die Preisqualität ist ein heißes Thema unter Krypto-Tradern. Bitpanda hatte dafür in der vergangenen Woche mit Fusion ein neues Handelsmodell für sehr aktive Trader vorgestellt. Preisdaten von Krypto-Börsen, Market Makern und Liquiditätsanbietern werden über die App gebündelt.
Regulatorische Anforderungen vorweggenommen
Mit der Trennung von Spread und Ordergebühr nimmt FlatexDegiro die Anforderungen der neuen EU-Regulierung für den Kryptomarkt, Micar, vorweg. Es würden auch keinerlei Kosten für Depotführung und Verwahrung anfallen und man werde auch keine Fremdkostenpauschalen oder Mindermengenzuschläge erheben, verspricht der Frankfurter Broker.