Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) ruft die öffentlichen Finanzinstitute auf, sich an einer europaweiten Umfrage zur nachhaltigen Finanzierung zu beteiligen. Im nunmehr zweite „European Sustainable Finance Survey“ stehen die öffentlichen Förderinstitute und ihr Umgang mit der Taxonomie im Mittelpunkt. Die Umfrage beginnt nach Informationen der Börsen-Zeitung an diesem Montag. Im ersten Survey 2020 war die Nachhaltigkeit der wirtschaftlichen Aktivitäten großer börsennotierter Aktiengesellschaften untersucht worden. Anhand von Interviews in 25 Firmen wurde die Ausrichtung der Indices Euro Stoxx 50, CAC 40 und des Dax auf die Taxonomie gemessen. Der diesjährige European Sustainable Finance Survey soll erfassen, wie öffentliche Finanzinstitute die Taxonomie bestmöglich einsetzen können. Die europaweite Untersuchung wurde im vergangenen Jahr vom Bundesumweltministerium initiiert.

Rund 140 europäische Förderinstitute werden ab Montag, 30. August, vom Forschungsinstitut Adelphi befragt, darunter welche aus den 27 EU-Mitgliedsländern, aber auch europäische Einrichtungen wie der Europäische Investitionsfond (EIF), die Investitionsbank EIB, die Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) und die Entwicklungsbank des Europarates (CEB). Mit der Black Sea Trade and Development Bank oder der Nordic Investment Bank (NIB) werden auch Institute europäischer Regionen berücksichtigt. In Deutschland sind 17 Institute in die Umfrage einbezogen. Neben den Landesförderbanken ist die KfW mit ihren Töchtern Ipex und DEG dabei, die Landwirtschaftliche Rentenbank sowie Euler Hermes.

Von der Umfrage erhofft sich Schulze Erkenntnisse, wie die Förderbanken mit öffentlichen Geldern dazu beitragen können, über das Regelwerk der Taxonomie die Nachhaltigkeitsziele der Union zu erreichen. Der Finanzsektor ist entscheidend, um eine nachhaltigere Wirtschaft vorn zu bringen – davon ist Schulze überzeugt. Immerhin 1 Bill. Euro will die Europäische Union mit ihrem Investitionsplan innerhalb des Green Deals in der nächsten Dekade an privaten und öffentlichen Investitionen mobilisieren. Fördergelder der Institute können dabei als Hebel wirken.